Die Mobilitätssituation von Kleinkindern auf dem Weg zum Kindergarten
Durch das BMVIT gefördertes Projekt im Rahmen der ways2go Ausschreibung
Wien (pts013/17.12.2009/11:00) Ein Drittel der Kleinkinder werden in Wien und Niederösterreich mit dem Auto in den Kindergarten gebracht. Die Hälfte dieser Fahrten dauert nicht mehr als 5 Minuten. Bei den Kleinen und Kleinsten wird einerseits Bewegungsmangel ein zunehmendes Problem. Andererseits können die Kinder die Bewegungsform, mit der sie später unabhängig von anderen sind, nämlich Gehen, ergänzt durch Roller und Radfahren, nicht gemeinsam mit Erwachsenen lernen und üben.
Kinder in den Kindergarten zu bringen ist primär Müttersache
74% der Mütter und nur 20% der Väter bringen in W und NÖ ihre Sprösslinge in den Kindergarten.
Zu-Fuß-Gehen ist die Hauptfortbewegungsart auf dem Weg zum Kindergarten
Knapp die Hälfte der Eltern und Erziehungsberechtigten bringen in Wien und NÖ die Kinder zu Fuß in den Kindergarten, Mütter tun dies weit häufiger als Väter. Öffentliche Verkehrsmittel werden von 11% genutzt und nur 6% der befragten Erziehungsberechtigten treten gemeinsam auf dem Weg in den Kindergarten in die Pedale, in NÖ häufiger als in Wien.
Spaß gibt's nur beim Gehen und Rad fahren
Die Erziehungsberechtigten schreiben jeweils dem Fortbewegungsmittel, welches sie auf dem Weg zum Kindergarten verwenden - egal ob Gehen oder Autofahren -, die Eigenschaften "schnell" und "flexibel" zu. Aber lediglich beim Gehen und Radfahren werden die aktive Bewegung und der Spaßfaktor hervorgehoben.
Gehen als Stressfaktor - Vor Kindergärten fehlen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen
Eltern, die im Auto kommen, geben meist Zeitaufwand und Stress als Hauptargument gegen das zu-Fuß-Gehen an. Rad fahren wird als unsicher erlebt und das - in unserer Studie erhobene - Fehlen von Radwegen zu Kindergärten trägt zu dieser Einschätzung bei. Nur an 19% der Kindergärten führt ein Radweg vorbei. Dass vor allem Gehen als stressig empfunden wird, hängt mit der Verkehrssituation vor Kindergärten zusammen. Vor 53 % der untersuchten Kindergärten gibt es keine Geschwindigkeitsbeschränkungen. Nur in 14% der Fälle wird die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung durch bauliche Maßnahmen (Bodenschwellen, Fahrbahnverengungen) unterstützt.
Augenmerk auf die Kombination von Infrastrukturmaßnahmen und Bewusstseinsarbeit richten
Auto fahrende Eltern von einem Umstieg auf gesündere und umweltfreundliche Fortbewegungsmittel zu überzeugen, wird nur durch eine Kombination von Infrastrukturmaßnahmen (Geschwindigkeitsbeschränkende Maßnahmen vor Kindergärten, Ausbau des Radwegenetzes etc.) und Bewusstseinsarbeit möglich sein: Fahrradfeste, Verleih von Schrittmessern und Fahrradanhängern in Kindergärten, Fachvorträge zum Thema Mobilität werden hier als Vorschläge genannt.
Sample und Methodik
Die Ergebnisse resultieren aus einer persönlichen und telefonischen Befragung von 2000 Eltern und Erziehungsberechtigten von Kindergartenkindern in 480 Wiener und 95 niederösterreichischen Kindergärten. Die Befragungen wurden im Befragungszeitraum Juni-September 2009 durchgeführt.
Ansprechpersonen:
Factum OHG
Mag. Karin Ausserer
e-mail: karin.ausserer@factum.at
Tel: 01 / 5041546
MAKAM Market Research GmbH
Mag. Ulli Röhsner
email: u.roehsner@makam.at
Tel. 01/877 22 52
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