pte20100430026 Kultur/Lifestyle, Technologie/Digitalisierung

Japanische Hersteller basteln an Handy-Plattform

App-Store nach Apple-Vorbild für Linux, Symbian und Android


Japanische Handyhersteller schmieden Allianz (Foto: nttdocomo.com)
Japanische Handyhersteller schmieden Allianz (Foto: nttdocomo.com)

Tokio (pte026/30.04.2010/13:45) Angetrieben durch den Erfolg von Apples App-Store und Googles Android Market (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/100426027/ ) wollen die japanischen Handyhersteller Sharp, Panasonic, NEC und Fujitsu gemeinsam eine eigene Plattform entwickeln. Die mit dem Netzbetreiber NTT Docomo und Chiphersteller Renesas Technology für März 2012 geplante Plattform soll mit Linux und Symbian kompatibel sein. Auch eine Anbindung an das offene Handy-Betriebssystem Android wird in Erwägung gezogen.

Ressourcen bündeln

Mit dieser gemeinsamen Initiative wollen die Hersteller ihre Entwicklungskosten senken und Ressourcen für die Weiterentwicklung ihrer Handymodelle freischaufeln. Darüber hinaus sollen die eigenen Geräte auch fit für den Weltmarkt gemacht werden. Denn von den über 30 Mio. von Sharp, Fujitsu, Panasonic und NEC verkauften Handymodellen blieben über 70 Prozent auf dem Heimmarkt in Japan. Auf dem Weltmarkt hingegen kommen die vier Unternehmen gemeinsam nur auf einen Marktanteil von wenigen Prozentpunkten.

Dass die gemeinsamen Bestrebungen zu einem vollständig neuen mobilen Betriebssystem führen werden, gilt angesichts bereits existierender Plattformen wie Android und Windows Mobile als unwahrscheinlich. Vielmehr dürften die Hersteller damit auf die Nachfrage nach mobilen Applikationen reagieren. Über die Anbindung an Symbian und Android bekämen die User der japanischen Handyhersteller Zugang zu zigtausenden Applikationen, während die eigene herstellerübergreifende Plattform auch für Entwickler interessanter würde.

Japanischer Markt einzigartig

"Der Markt in Japan stellt insofern eine Besonderheit dar, da dort die Netzbetreiber eine weitaus gewichtigere Rolle spielen als etwa in Europa. Anders als bei uns wird das Ökosystem dort von den Betreibern kontrolliert. Das erklärt auch, warum NTT Docomo hier mit von der Partie ist", erklärt Carolina Milanesi gegenüber pressetext. Bisher hätten sich die japanischen Hersteller recht gut mit ihren Modellen auf dem Heimmarkt behaupten können. Der Wettbewerb durch ausländische Hersteller werde aber zunehmend härter, so Milanesi.

Die ersten Handys mit der neuen gemeinsamen Softwareplattform sollen im März 2011 auf den Markt kommen. Ein Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit liegt auf der besseren Unterstützung von HD-Video und Multimedia-Funktionen.

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