Facebook-Werbung outet User unfreiwillig
Religion oder sexuelle Orientierung als Kriterien
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Forscher: Andere Werbe-Anzeigen für homosexuelle Facebook-User (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz) |
Palo Alto (pte001/25.10.2010/06:00) Facebook-Nutzer können zwar genau bestimmen, welche anderen User auf ihre privaten Daten zugreifen können - unter bestimmten Vorraussetzungen können diese Informationen jedoch für die Werbung zugänglich sein und missbräuchlich verwendet werden. Das wollen Forscher in zwei unterschiedlichen Studien bewiesen haben.
So seien Angaben zu Religion oder sexueller Orientierung für das Marketing zwar nicht direkt zugänglich, würden jedoch als Kriterien verwendet, berichtet die New York Times. Und das obwohl der Nutzer die Information eigentlich nur seinen engsten Freunden offenbaren wollte.
Auswahl der Werbeanzeigen
So wollen Forscher von Microsoft in Indien und vom deutschen Max Planck Institut herausgefunden haben, dass die sexuelle Orientierung bei der Auswahl der Werbeanzeigen eine Rolle spiele. In eigens eingerichteten Testprofilen, die sich voneinander lediglich in diesem Punkt unterschieden, gab es Anzeigen, die lediglich homosexuellen Männern gezeigt wurden, obwohl sie keine direkte Verbindung zu Homosexualität aufwiesen - zum Beispiel eine Anzeige einer Krankenpflegerausbildung in Florida. Männer die diese Werbung anklicken, outen sich vor dem Werber gleichzeitig als homosexuell.
Im Fall einer Werbung für eine Schwulenbar sei der Grund für die Zielgruppenauswahl klar. Die Gefahr liege jedoch hier dabei, dass für den Nutzer nicht ersichtlich ist, dass seine sexuelle Orientierung ein Kriterium für die Auswahl war, so die Forscher. Der Nutzer habe keine Ahnung, dass er mit einem Klick auf die Anzeige sowohl seine sexuelle Orientierung als auch seine Identität preis gebe, so Christopher Soghoian, Anwalt und Forscher an der Indiana University http://www.indiana.edu .
Sensible Informationen herausfinden
In einer weiteren Studie wird dargelegt, wie einfach Facebook-Werbung dazu genutzt werden könnte, um solche und andere sensible Informationen herauszufinden. Die Technik funktioniere jedoch nicht nur in diesem sozialen Netzwerk, sondern könne potenziell auch auf Plattformen wie Google oder MySpace eingesetzt werden, so die Forscherin Aleksandra Korolova von der Stanford University http://www.stanford.edu .
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