Hausrenovierung kann für Kinder gefährlich sein
Gesundheitsrisiko durch Blei und Asbest im Hausstaub
Mann mit Dämmwolle: Vorsicht und gute Belüftung geboten (Foto: CELA) |
Montreal (pte004/07.03.2011/06:10) Lacke, Isolierungen oder andere Bestandteile älterer Häuser enthalten oft Giftstoffe wie Blei, Asbest oder Polycholrinierte Biphenyle. Beim Renovieren oder der thermischen Sanierung ist besondere Vorsicht nötig, um Kinder nicht zu gefährden. Darauf macht die Canadian Environmental Law Association (CELA) http://www.cela.ca aufmerksam. "Besonders unter Heimwerkern gibt es noch wenig Bewusstsein dafür, dass entweichender Feinstaub dieser Stoffe ein Risiko sind", warnt CELA-Sprecherin Kathleen Cooper im pressetext-Interview.
200 Kilo Blei in alten Häusern
Obwohl Blei heute in Anstrichen verboten ist, steckt es als "Erbe" früherer Baupraxis noch in vielen älteren Häusern. In Häusern, die vor 1930 errichtet wurden, können in den Farben der Wände und Fenster bis zu 200 Kilo Blei enthalten sein, haben die Forscher ermittelt. Bei der Sanierung gelangen derartige Altlasten leicht in den Hausstaub, sofern nicht auf ausreichende Abdeckung, Belüftung oder andere Vorsichtsmaßnahmen geachtet wird. "Besonders sind ärmere Familien betroffen, da sie am ehesten Sub-Standard-Wohnungen beziehen", so Cooper.
Das Risiko durch Umweltgifte im Haushalt ist für Kinder höher als für Erwachsene. Atemfrequenz und Stoffwechsel sind bei ihnen schneller, sie führen die Hand öfter zum Mund und ihre Organe - auch das Gehirn - sind weitaus verletzbarer, da sie sich erst entfalten. Für noch ungeborene Kinder im Mutterleib trifft das noch umso mehr zu. Während Asbestfasern die Atemorgane angreifen, kann Blei bereits in geringsten Mengen Gehirnschäden bewirken und zu Lernproblemen, Hörverlust, Wachstumsschäden bis hin zu Hyperaktivität führen.
Staub und Böden sind Hauptquellen
Staub ist eine nicht zu unterschätzende Quelle von giftigem Blei, erklärt Bruce Lanphear von der Simon Fraser University. "Laut US-Daten geht die Bleibelastung bei Kindern zu jeweils 30 Prozent auf Hausstaub und auf verschmutzte Böden zurück, zu 20 Prozent auf das Trinkwasser, der Rest auf andere Quellen", so der Präventionsforscher gegenüber pressetext. Nachdem bleihältige Treibstoffe heute verboten sind, bleiben neben alten Lacken noch Verbindungsrohre in alten Wasserleitungen als relevante Gefahrenquellen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090921028/ ).
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