Männer können besser zuhören
Selektives Hören und Schallortung evolutionär ausgeprägter
Gespräch: Männer können auch gut zuhören (Foto: aboutpixel.de/T.Kienemann) |
Tübingen (pte014/24.06.2011/11:25) Männer können eine Schallquelle viel genauer ermitteln als Frauen. Das behauptet Ida Zündorf, Neuropsychologin von der Universität Tübingen, im Gepräch mit pressetext. Männer können sich etwa auf einer Party besser auf eine Stimme konzentrieren und gleichzeitig alle anderen Geräusche und Stimmen unterdrücken. Das akustische Aufmerksamkeitssystem ist demnach bei Männern im Durchschnitt ausgeprägter als bei Frauen.
"Räumliche Aufgaben fallen Männern in der Regel leichter - das wissen wir aus dem visuellen Bereich. Im akustischen Bereich haben Männer, unserer Studie nach, auch Vorteile", sagt Zündorf. Mithilfe unterschiedlich platzierter Lautsprecher, aus denen verschiedene Alltagsgeräusche ertönten, untersuchten Zündorf und ihre Kollegen, ob Männer oder Frauen besser ein bestimmtes Geräusch aus mehreren, unterschiedlich lokalisierten Schallquellen "heraushören" können.
Männer schnitten im Durchschnitt viel besser ab. Bei den Frauen war die Differenz zwischen den einzelnen Personen viel höher. Die meisten Frauen können Schallquellen wesentlich schlechter orten als Männer.
Männlicher Vorteil in der Evolution begründet
Die Ursache für den männlichen Vorteil sieht Zündorf in der Evolution: "Männer waren diejenigen, die jagen, um Nahrung zu besorgen, dabei waren räumliche Aufmerksamkeitsleistungen extrem wichtig". Beispielsweise konnten Beutetiere durch Geräusche lokalisiert werden, lange bevor sie zu sehen waren.
Die Fähigkeit, sich auf Geräusche selektiv konzentrieren zu können, sei definitiv hormonell beeinflusst, sagt Zündorf. Männer, die weniger vom "Männlichkeitshormon" Testosteron produzieren, schnitten auch bei dem Hörtest schlechter ab.
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