Emphatische Menschen lernen Fremdsprachen besser
Sprachtalent und Offenheit der Persönlichkeit haben offenbar einen Zusammenhang
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Frau mit Buch: Empathie hilft beim Sprachenlernen (Foto: aboutpixel.de/J. Blank) |
Stuttgart (pte017/24.06.2011/13:15) Offene und empathiefähige Menschen sind talentiertere Aussprachekünstler als verschlossene Menschen. Das stellten Forscher vom Institut für Linguistik der Universität Stuttgart fest. Empathische Menschen demnach haben weniger Mühe, sprachliche Aufgaben zu bewältigen. Der Linguist Matthias Jilka und seine Kollegen untersuchten das Aussprachetalent von 102 Personen, die Deutsch als Muttersprache gelernt hatten. "Wir fanden eine Korrelation zwischen Emphatiefähigkeit und Sprachtalent", sagt Jilka im pressetext-Interview.
Die Forscher ließen die Versuchspersonen etwa eine Bildergeschichte auf Englisch nacherzählen, einen englischen Text vorlesen und den angelsächsischen Akzent imitieren. Zuvor testeten die Wissenschaftler Persönlichkeitsmerkmale und kognitive Fähigkeiten der Studienteilnehmer. In Fragebögen gaben die Teilnehmer auch an, wie viel Erfahrung sie mit dem Englischen hatten und wie sie der Fremdsprache gegenüber eingestellt waren.
Talente sprechen akzentfrei
Um die wahren Aussprachetalente ausfindig zu machen wiederholten alle Studienteilnehmer die Sprachtests in der Fremdsprache Hindi, deren keiner der Teilnehmer mächtig war. Die Sprachleistungen der Probanden wurden von Muttersprachlern bewertet und von Experten analysiert. "Wenn jemand beim Spracherwerb in kurzer Zeit so gut ist, wie ein Muttersprachler, dann kann man sagen, diese Person ist talentiert", erklärt Jilka.
Wenn jemand aber zehn Jahre in den USA lebt und immer noch mit einem deutschen Akzent spricht, habe er definitiv kein Talent für Fremdsprachen. Mit besonderer Intelligenz habe das Talent zum Spracherwerb wenig zu tun. Das Talent zum schnellen Spracherwerb und guter Aussprache sei auch nicht schichtenspezifisch. Offenbar ist nur das Persönlichkeitsmerkmal der Empathie ausschlaggebend. Das ist zumindest eine Korrelation, die Jilka und seine Kollegen ausmachen konnten.
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