KMU: Innovation und Export sind eng verknüpft
Technologische Entwicklung des Landes bestimmt Exporterfolg
Innovation: Forschende KMU exportieren viel (Foto: FlickrCC/Missy Schmidt) |
Berlin/Wien (pte026/29.06.2011/12:15) Innovative Unternehmen exportieren mehr als weniger innovative, insbesondere wenn es kleine oder mittelständische Unternehmen (KMU) sind. Innovationshemmnisse blockieren die Exportaktivitäten von KMU. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat, im Auftrag des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung, KMU in Europa untersucht. Es wird deutlich, dass die technologische Entwicklung des jeweiligen EU-Staates auch den Exporterfolg von KMU bestimmen.
"Die große Leistung dieser Studie ist, dass wir identifizieren konnten, wie die Barrieren für Innovation und Export zwischen den Ländern variieren", sagt Thomas Stehnken, leitender Projektmitarbeiter am Fraunhofer ISI, im pressetext-Interview. Deutschland müsse etwa anderen Barrieren entgegentreten als Italien. "Auf EU-Ebene muss man die Unternehmensförderung differenzierter betreiben, weil in den Ländern selbst unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen vorherrschen", sagt Stehnken.
Technischer Entwicklungsstand bedeutend
Das Innovationsverhalten von KMU hängt vom technologischen Entwicklungsstand der jeweiligen Volkswirtschaft ab. In technologisch fortgeschrittenen Ländern wird kontinuierlich geforscht und entwickelt. In weniger leistungsfähigen Ländern - wie den neuen EU-Mitgliedsstaaten - wird immer noch an den Prozessen im Unternehmen gefeilt und weniger geforscht. Wo weniger geforscht wird, wird weniger exportiert - wo weniger exportiert wird, wird wiederum weniger geforscht.
"Die Beseitigung von Innovationshemmnissen würde demnach die Exportneigung der Unternehmen erhöhen - genauso, wie die Beseitigung von Handelshemmnissen die Innovationstätigkeit erhöhen würde", sagt Stehnken. Nur ist die Wahrnehmung in jedem Land anders: Unternehmen in technologisch fortgeschrittenen Ländern wie Deutschland sehen diese Handelshindernisse als dringliches Problem an, in weniger fortgeschrittenen Ländern ist das Problembewusstsein in diese Richtung wenig ausgeprägt.
Die länderspezifische Betrachtungsweise der Export- und Innovationshemmnisse hat Effekte auf die Förderpolitik der Europäischen Union. Auf Grundlage der vorliegenden Studie können spezifische Maßnahmen zur Unterstützung angeregt werden. "Politische Maßnahmen zur Stärkung der Innovations- und Internationalisierungsaktivitäten sollten auf der EU-Ebene stärker ausdifferenziert beziehungsweise von den Mitgliedstaaten passgerecht angelegt und untereinander koordiniert werden", empfiehlt Stehnken.
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