pts20130626024 Bauen/Wohnen, Produkte/Innovationen

GIN-Mitglieder zeigen, wie professioneller Dachbau geht

Nagelplatten und Holzsystembinder im Rampenlicht des öffentlichen Interesses


München/Dietfurt/Stadtlauringen (eig. Bericht) (pts024/26.06.2013/12:50) Sie halten zusammen, was die Dachlast sicher trägt: Nagelplatten. In Holzsystembinder, die bis zu 35 Meter lang sein können, werden sie an statisch relevanten Knotenpunkten von beiden Seiten unverrückbar eingepresst. Welche Vorzüge diese robuste, äußerst wirtschaftliche und ungemein ressourcenschonende Konstruktionsweise in der Praxis hat, konnten zehn Fachjournalisten Mitte Mai auf der "Pressereise Süd" des GIN erfahren. Auch die politische Prominenz zeigte sich beeindruckt: Staatssekretär Gerhard Eck vom Bayerischen Ministerium des Inneren ließ es sich nicht nehmen, der Verleihung eines PEFC-Zertifikats an ein GIN-Mitgliedsunternehmen persönlich beizuwohnen und die tragende Funktion der mittelständischen Bauwirtschaft - insbesondere des Holzbaus - für den Freistaat Bayern und die Bundesrepublik zu unterstreichen.

Das Anderthalb-Tage-Programm der ersten Pressereise des GIN überhaupt umfasste gleich mehrere berichtenswerte Stationen und führte von München-Pasing über Dietfurt im Altmühltal bis ins fränkische Stadtlauringen.

Holznutzung aus Expertensicht

Diplom-Holzwirtin Katja Frühwald, Professorin an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Fachbereich 7: Produktion und Wirtschaft, Liebigstr. 87, 32657 Lemgo), steuerte in ihrem faktenreichen Vortrag neue Erkenntnisse und Schlussfolgerungen über >Trends und Entwicklungen beim Bauen mit Holz< bei. Ihren Ausführungen war zu entnehmen, dass der Holzverbrauch im Bausektor gegenüber allen anderen Nutzungsarten mit Abstand am höchsten ist: Deutlich über die Hälfte des gesamten Holzverbrauchs und mehr als das Doppelte des Bedarfs der Möbelindustrie wandert Jahr für Jahr in den Neubausektor. Mit etwa 60 Prozent dominieren dabei neue Ein- und Zweifamilienhäuser; die übrigen 40 Prozent gehen auf das Konto des Zweck- bzw. Nicht-Wohnbaus: Dazu zählen Produktions- und Lagerhallen, Stall-, Wirtschafts- und Sonderbauten. Als besonders holzintensiv gilt in jedem Fall der Dachbereich, der näher zu betrachten wäre.

"Bedenkt man, dass eine Dachkonstruktion aus Nagelplattenbindern etwa ein Drittel weniger Holz erfordert als ein vergleichbarer Zimmermannsdachstuhl, wird klar, dass sich eine erhebliche Menge Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz und Brettsperrholz einsparen lässt, ohne Abstriche an der Bauqualität und der statischen Belastbarkeit hinzunehmen. Daraus dürfte sich eine Verstärkung des Trends zur industriellen Vorfertigung von Bauelementen ergeben; eine Entwicklung, der sich die am Dachbau beteiligten Handwerksdisziplinen allesamt auf Dauer nicht entziehen können", erwartet der Sachverständige Dipl.-Ing. Ralf Stoodt, Obmann im GIN-Ausschuss für Gütesicherung und Normung.

Prof. Katja Frühwald führte hierzu aus, dass zunehmender Kostendruck, hohe Qualitätserwartungen und der Wunsch nach immer kürzeren Bauzeiten die industrielle Vorfertigung im Bausektor je länger desto mehr forcieren und Einzelprodukte zunehmend durch komplexere Einheiten wie etwa Nagelplattenbinder ersetzt werden. Zimmereien, die weiterhin allein auf klassisch gezimmerte Dachstühle setzen, werden es daher in Zukunft schwer haben, sich im Wettbewerb um Aufträge zu behaupten. Mehr und mehr Handwerksunternehmen werden den Nutzen industrieller Vorfertigungsmethoden erkennen und Dachbauelemente von Nagelplattenbinderherstellern fremdbeziehen, um den Wünschen anspruchsvoller Kunden nach qualitativ hochwertigen, sicheren und zugleich wirtschaftlichen Dachstuhlkonstruktionen weiterhin gerecht werden zu können.

Station 1: Eine Reithalle von Laumer Bautechnik

Seit 1977 bietet das 1956 gegründete Familienunternehmen Laumer Bautechnik GmbH neben Komplettbauten, Raummodulen und Sonderteilen aus Beton auch Nagelplattenbinder für Dachkonstruktionen und Wandelemente an, wie sie zum Beispiel in der Landwirtschaft beim Hallenbau Verwendung finden. Außerdem konstruiert Laumer Bautechnik Schalungen aus Holz für Brücken, wobei die verschiedenen Holzbauteile von Nagelplatten zusammengehalten werden. Holzelemente für Dach und Wand werden bei Laumer grundsätzlich aus einheimischem Bauholz gefertigt. Das Unternehmen ist RAL-geprüft und gehört der Gütegemeinschaft Nagelplattenbinder an. An den Standorten Massing und Leipzig sind rund 300 Mitarbeiter/-innen beschäftigt; etwa zwei Drittel davon in der Zentrale: Bahnhofstraße 8, 84323 Massing, http://www.laumer.de

Ein besonders sehenswertes Referenzgebäude ist die neue Reithalle der Reitschule Eschenhof in München-Pasing, die der GIN und seine Gäste im Rahmen der Pressereise Mitte Mai als erste Station ansteuerten. Bei diesem Zweckbau wurde die Dachkonstruktion mit Nagelplattenbindern sichtbar ausgeführt; überdies erhielt der natürliche Holzbau eine weit auskragende Dachverlängerung, die einen großen Teil des Vorplatzes freitragend überdacht. Vor Wind und Wetterlaunen gut geschützt, können die jungen Reitschüler/-innen ihre Ponys hier regengeschützt und dennoch an der frischen Luft satteln und striegeln. "Wie für GIN-Mitgliedsunternehmen vorgeschrieben, wurde die gesamte Dachbinderkonstruktion ohne Holzschutzmittel ausgeführt. In der Halle herrscht eine heimelige Wohlfühlatmosphäre, die spontan Lust aufs Reitenlernen macht", freut sich Firmenchef Richard Laumer für seine Auftraggeber, die sich mit Begeisterung für die kleinen Nachwuchsreiter engagieren. Die Adresse für alle, die sich selbst überzeugen wollen: Reitschule Eschenhof, Schlagweg 26, 81241 München-Pasing, http://www.ponyreitschule-eschenhof.de

Station 2: Bindermontage live bei Meilinger Holzbau

In Dietfurt im malerischen Altmühltal hat Dipl.-Ing. Jochen Meilinger sein Holzbauunternehmen gegründet. Das war 1999. Seither ist der aufstrebende Betrieb auf Dachkonstruktionen in Nagelplattenbauweise spezialisiert. Zimmereibetriebe und Generalunternehmer zählen zur Klientel des Herstellers von Nagelplattenbindern, der in erster Linie Dächer für Supermarktneubauten fertigt. Um die 1.500 müssten es mittlerweile sein! Eine stattliche Zahl, die Meilinger Holzbau in diesem Genre zum Key-Player macht. Ein weiteres Standbein des RAL-zertifizierten GIN-Mitglieds sind Schalungen für den Brückenbau. 26 Mitarbeiter/-innen zählen zur Belegschaft, darunter viele gelernte Zimmerleute sowie zwei versierte Ingenieure.

Stolz ist Jochen Meilinger, der der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und dem Interessenverband Nagelplatten in zweiter Amtszeit als 1. Vorsitzender vorsteht, auf seine High-Tech-Trockenkammer: "Hier werden die Holzstäbe für bis zu 35 m lange Nagelplattenbinder auf eine Restfeuchte unter 20 Prozent getrocknet, so dass Schädlinge und Schimmel keinen Nährboden finden. Chemische Holzschutzmittel sind dadurch entbehrlich", betont Meilinger. Der vom GIN befürwortete Verzicht auf chemische Holzschutzmittel gilt natürlich auch für die eigene Lagerhalle, deren Dachstuhl unter den Augen der staunenden Journalisten anlässlich der Pressereise seinen letzten Schliff erhielt. Bei einer Nagelplattenbindermontage in luftiger Höhe live dabei zu sein, ist selbst vom Boden aus betrachtet ein besonderes Erlebnis. 7.400 qm Lagerfläche stehen Meilinger Holzbau nach der endgültigen Fertigstellung des Hallenneubaus zur Verfügung. "Dann haben wir hier genügend Platz, um gleich mehrere Supermarktdächer gut geschützt vor Wind und Wetter zwischenzulagern", sagt der Verbands- und Firmenchef. Die Adresse für alle, die sich die imposante neue Lagerhalle aus der Nähe anschauen wollen: Meilinger Holzbau GmbH, Industriestraße 63, 92345 Dietfurt, http://www.meilinger-holzbau.de

Station 3: PEFC-Zertifikat für Krug Holzsystembinder

Ihrer ökologischen Verantwortung ist sich die KRUG Holzsystembinder GmbH (Oberlauringer Str. 2, 97488 Stadtlauringen, http://www.krug-holzbau.de ) schon seit der Firmengründung bewusst. Ausnahmslos mit Holz aus heimischen Wäldern arbeitet der innovationsfreudige Holzbaubetrieb, der sich bereits vor 60 Jahren der Nachhaltigkeit verschrieben hat. "Holz ist Natur, Holz ist Authentizität. Holz ist Heimat, wenn wie bei uns nur mit standortnah geschlagenen Nadelbäumen gearbeitet wird", betont Prokuristin Elke Krug-Hartmann, die für das Marketing verantwortlich ist. Daher ist es nur folgerichtig, dass sich der europaweit erfolgreiche Holzsystembinderhersteller die Nachhaltigkeit seiner Rohmaterialien zertifizieren ließ. "Das PEFC-Zertifikat ist Ausdruck Ihrer unternehmerischen Haltung, die Wert auf Holz mit Herkunft legt", würdigte Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer PEFC Deutschland e.V. (Tübinger Straße 15, 70178 Stuttgart, http://www.pefc.de ), das entschiedene Eintreten des Unternehmens Krug für Holz aus heimischer, kontrolliert nachhaltiger Forstwirtschaft. PEFC steht für "Program for the Endorsement of Forest Certification Schemes" und bedeutet übersetzt "Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen".

"Viele Bau-Innovationen kommen aus dem Mittelstand."

Staatssekretär Gerhard Eck vom Bayerischen Ministerium des Inneren wies anlässlich der GIN-Pressereise auf die Vorbildfunktion hin, die Betriebe wie die Krug Holzsystembinder GmbH sowohl für ihre Branche als auch in der Region haben: "Als gelernter Bauhandwerker wie als Politiker und Mensch bin ich stolz auf Unternehmen wie die Firma Krug, die das Rückgrat unserer überwiegend mittelständisch geprägten Wirtschaft bilden", betonte Eck. Die Krug Holzsystembinder GmbH ist traditionell im Gewerbe- und Agrarbau aktiv. "Unsere 80 Mitarbeiter entwerfen, produzieren, liefern und montieren Dachkonstruktionen aus Nagelplattenbindern zum Beispiel für Supermärkte, Mastanlagen und Lagerhallen. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Wohnungswirtschaft sowie dem Ein- und Zweifamilienhausbau; vor allem im Fertigbau wollen wir Wachstumspotenziale konsequent erschließen", so Elke Krug-Hartmann. Noch mehr Flexibilität verspricht sich Geschäftsführer Udo Hartmann von den neuen Produktionsanlagen, die bei Krug in Stadtlauringen unlängst in Betrieb genommen wurden: "Die neuen Maschinen ermöglichen die Fertigung von Bindern in Sondermaßen von bis zu 40 Metern Länge und bis zu 6,50 m Höhe. Um die erforderlichen 'Gestattungen im Einzelfall' kümmern wir uns natürlich. Schließlich wollen wir unsere Kunden nicht nur zufrieden, sondern glücklich machen."

Nagelplatten weltweit ein Begriff

Etwa 4.500 Tonnen Stahl werden in Deutschland pro Jahr zu Nagelplatten verarbeitet. Als marktführend gilt dabei die MiTek Industries GmbH (Schanzenstr. 23, 51063 Köln, http://www.mitek.de ): "Sicher muss es sein, kostengünstig soll es sein, möglichst schnell zu errichten und fertiggestellt selbstverständlich auch ästhetisch aussehen: So wünschen sich Bauherren und Architekten ihr ideales Dach. All das bieten in schier unbegrenzter Formenvielfalt Holzbinderkonstruktionen, deren Stäbe mit Nagelplatten verbunden werden", umreißt Dipl.-BauIng. Vitus Rottmüller das Bestreben des Nagelplattenherstellers, der Bauwirtschaft weltweit bedarfsgerechte Qualitätsprodukte und Ingenieurleistungen zum wirtschaftlichen Preis zu bieten. 2010 hatte der in den USA beheimatete Nagelplattenhersteller das Geschäft der Eleco Bauprodukte GmbH übernommen und sich dadurch den Inlandsmarkt für Holzverbindungsmittel erschlossen. (az)

Jetzt anmelden zur GIN-Pressereise Nord

Beflügelt durch die positive Resonanz plant der GIN für den Herbst eine weitere Pressereise: Am 12. und 13. September wird es im hohen Norden ins brandenburgische Neuruppin, nach Burg bei Magdeburg sowie nach Werlte ins Emsland gehen. Anmeldungen sind ab sofort möglich und an das Orga-Büro für GIN-Pressereisen zu richten: gin@kollaxo.com. Das Programm nebst Ablaufplan wird rechtzeitig vorab verschickt.

Weitere wissenswerte Informationen über Nagelplatten und -produkte sowie über den GIN als Interessenverband finden sich im Internet auf http://www.nagelplatten.de

Über den GIN
"Starke Verbindungen!" Nach dieser Maxime handelt die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. (GIN) als Interessenverband für annähernd 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten: "Nagelplatten werden vor allem im Dach- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt", erläutert GIN-Geschäftsführer Joachim Hörrmann. Das "RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte", das alle Mitglieder der Gütegemeinschaft Nagelplattenbinder führen, bürgt dabei für sichere, maßgenaue Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 m sowie für gebäudespezifische Tragsysteme von allerhöchster, dauerhafter Qualität.

Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1972 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vors.), Kay-Ebe Schnoor (2. Vors.) und Joachim Hörrmann (Geschäftsführer) vertreten.

Pressekontakt:
Achim Zielke M.A.
c/o Medienbüro TEXTIFY.de,
Box: 18 52, 53588 Bad Honnef,
Fon: 0 22 24/96 80 21, Fax: 0 22 24/96 80 22,
Mail: gin@textify.de
(im Auftrag des GIN, Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V., Geschäftsstelle: Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, gin@nagelplatten.de, http://www.nagelplatten.de )

(Ende)
Aussender: GIN Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V.
Ansprechpartner: Achim Zielke M.A.
Tel.: 02224-968021
E-Mail: gin@textify.de
Website: www.nagelplatten.de
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