pte20131029003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Artikel per SMS: "Wikipedia Zero" erobert Afrika

Airtel-Service auf Zielgruppe ohne Zugang zum Internet ausgerichtet


Handy: Wikipedia via SMS in Afrika im Test (Foto: pixelio.de, knipseline)
Handy: Wikipedia via SMS in Afrika im Test (Foto: pixelio.de, knipseline)

Nairobi/London/Wien (pte003/29.10.2013/06:10) Die Online-Enzyklopädie Wikipedia startet ihren neuen SMS-Service "Wikipedia Zero" in Kenia. In Kooperation mit dem Mobilfunkanbieter Airtel http://airtel.com sollen Artikel per Kurznachricht versendet werden, um auch Menschen ohne Internetzugang zu erreichen. Der Versuch wird drei Monate laufen.

Erreichbarkeit als Problem

Um den kostenlosen "Wikipedia Zero"-Service zu nutzen, müssen Handybesitzer *515# wählen und werden anschließend mit einer weiteren SMS dazu aufgefordert, nach Artikeln zu suchen. "Grundsätzlich ist das eine gute Idee, denn Information ist Macht und trägt somit zur Ausweitung der Allgemeinbildung bei", so Andrea Janousek, Sprecherin von World Wide Vision http://worldvision.at , gegenüber pressetext.

Der Expertin zufolge besteht allerdings das Problem der Erreichbarkeit der potenziellen Nutzer, da der Empfang nicht überall gewährleistet ist. Außerdem sei fraglich, ob ein solcher Service von der Bevölkerung im ländlichen Teil überhaupt angenommen werde. Andere Themen, wie beispielsweise der aktuelle Marktpreis von Mais, seien für viele wichtiger, weil es damit um das direkte Überleben gehe.

Einfach, aber hoch entwickelt

In Afrika werden oft billige Handys verwendet, die in westlichen Ländern oft gar nicht mehr erhältlich sind - und dennoch ist die Mobiltelefonie auf dem ganzen Kontinent ausgereifter, als sie es in höher entwickelteren Gebieten der Welt ist. So ist beispielsweise das Senden von Geld via SMS mittels M-Pesa sehr weit verbreitet und wird allein in Kenia von 17 Mio. Menschen genutzt.

Mittlerweile überlegen auch andere westliche Unternehmen wie unter anderem Facebook, wie sie ihre Services auch dort anbieten können, wo größtenteils kein Internetzugang vorhanden ist und noch mit einfacherer Technologie gearbeitet wird.

(Ende)
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