pte20170110006 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

CityFox: Heftiger Wirbel um sexistische Werbung

Taxi-Unternehmen schockiert mit Darstellung übergewichtiger Frau


CityFox-Werbung: Viele sehen darin eine Geschmacklosigkeit (Foto: twitter.com)
CityFox-Werbung: Viele sehen darin eine Geschmacklosigkeit (Foto: twitter.com)

Bristol (pte006/10.01.2017/06:15) Das englische Taxi-Unternehmen CityFox http://cityfoxtaxi.com sorgt mit einer sexistischen Werbung für Empörung. Zu sehen ist eine übergewichtige Frau im mittleren Alter, neben der folgender Satz abgedruckt ist: "Wenn ich anfange sexy auszusehen, dann buch ein Taxi. Triff keine blöden Entscheidungen, weil du einen über den Durst getrunken hast."

"Werbung ist entbehrlich"

Obwohl CityFox seine Reklame mit der Begründung verteidigt, dass diese eine ernstzunehmende Botschaft enthalte, hat das Unternehmen sie inzwischen wieder zurückgezogen. "Ich halte so eine Werbung für entbehrlich. Grundsätzlich müssen Werbetreibende selbst entscheiden, wie nahe sie sich an ethische Grenzen heranwagen", sagt Marketing-Experte Philipp Pfaller http://limesoda.com gegenüber pressetext.

"Wenn Werbung diese Grenzen jedoch überschreitet, dann sollte man das Sujet tauschen. Solange aber die mediale Aufregung über solche wohl bewusste Provokationen berechenbar ist, werden Firmen der Verlockung weiterhin nicht widerstehen können", erklärt Pfaller. Hier hätten Auftraggeber, Agentur und Werbemedium bewiesen, dass ihnen diese Aufmerksamkeit wichtiger sei als der gute Geschmack oder ethische Grundsätze.

Frauen auf Aussehen reduziert

Die Initiative Bristol Women's Voice http://bristolwomensvoice.org.uk verurteilt die Werbung, da sie schädliche Geschlechterstereotypen wieder einführe. "Bilder wie diese sind antiquiert und vermitteln, dass Frauen ausschließlich auf ihre physische Erscheinung reduziert werden. Außerdem ist die Anzeige beschämend für Alter und Übergewicht", erläutert Penny Gane, Vorsitzende der Aktivistengruppe.

Laut Gane ist es für Unternehmen inakzeptabel, abwertende und sexistische Darstellungen, die insbesondere auf eine jüngere Zielgruppe abzielen, heranzuziehen. "Dies sollte als Gelegenheit gesehen werden, moderne Bilder zu transportieren, die ärgerliche Stereotypen infrage stellen", schlägt die Vorsitzende vor. CityFox schützt seine Kampagne unter der Rechtfertigung, dass Humor eingesetzt werde, um etwas Wichtiges auf den Punkt zu bringen.

(Ende)
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