pte20170331033 Bildung/Karriere, Medien/Kommunikation

UK: Jobangebote im Tech-Sektor wenig sexistisch

Consulting-Branche klar für Männer, Sozialberufe eher für Frauen


Stellenangebote: grenzen oft sprachlich aus (Foto: Markus Hein, pixelio.de)
Stellenangebote: grenzen oft sprachlich aus (Foto: Markus Hein, pixelio.de)

London (pte033/31.03.2017/13:47) Ausgerechnet der häufig in die Kritik geratende Tech-Sektor ist bei Stellenangeboten in Großbritannien vergleichsweise wenig sexistisch. Das hat eine Studie der Job-Suchmaschine Adzuna http://adzuna.co.uk ergeben. Ausschreibungen im Tech-Bereich sind demnach sehr neutral gestaltet, auch die Finanz- und die Reisebranche punkten. Manch andere Sektoren nutzen dagegen stark geschlechtsspezifische Sprache. Während Sozialberufe wohl auf Frauen setzen, werden im Consulting eher Männer gesucht.

Sexistische Begriffe

Die Studie hat über eine Mio. Ausschreibungen von März 2017 aus 28 Branchen erfasst und sich damit befasst, wie diese sprachlich gestaltet sind. Denn viele Begriffe gelten als eher "männlich" oder "weiblich", da sie eher das jeweilige Geschlecht ansprechen. "Unbewusste Voreingenommenheit kann zu ungewollter Diskriminierung führen. Dafür gibt es 2017 keine Entschuldigung", meint daher Doug Monro, Mitgründer von Adzuna. Problematisch sind "Herausforderung" und "kompetitiv" - zwei von vielen männlichen Begriffen, die noch übermäßig oft in Ausschreibungen von Sales- und Consulting-Jobs vorkommen.

Im Sozial- und Pflegebereich sowie bei Lehrberufen sind dagegen klar auf Frauen abzielende Begriffe wie "Mitgefühl", "Wärme" oder "Unterstützung" zu weit verbreitet. Ausgerechnet die Tech-Branche, die sich eigentlich häufig im Kreuzfeuer der Sexismus-Kritik sieht, achtet der Adzuna-Studie zufolge vergleichsweise gut auf wirklich neutrale Formulierungen, die nicht sprachlich eines der Geschlechter ausgrenzen. Eine Ausnahme bilden dabei allerdings mit führenden Datenwissenschaftlern und -Analysten ausgerechnet vergleichsweise hochrangige, gut bezahlte Stellen. Die Geschlechterschere bei Führungspositionen geht der Studie zufolge in Großbritannien allgemein wieder weiter auf.

Männerdomäne London

Die Studie hat zudem auch regionale Unterschiede festgestellt. Neben Nordirland weist demnach ausgerechnet die Weltmetropole London eine besonders hohe Dichte an Stellenausschreibungen auf, die schon sprachlich eher auf Männer zugeschnitten sind. Frauen hingegen sollten sich Adzuna zufolge eher im Osten Großbritanniens nach Jobs umsehen. Denn dort gibt es sichtlich mehr Recruiter, deren Ausschreibungen sprachlich eher auf weibliche Kandidaten abzielen.

(Ende)
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