Ausbau der Erneuerbaren Energien als grüner Marshall-Plan für Österreich
Konjunkturmaßnahmen müssen den Umbau des Energiesystems und den Klimaschutz im Fokus haben
St. Pölten (pts015/09.04.2020/10:20) Wie die österreichische Politik mit Wirtschaftshilfen die Corona-Krise abfedern und die ökologische Transformation beschleunigen kann, zeigt eine heute von Greenpeace veröffentlichte Analyse. Die IG Windkraft unterstützt diesen Ansatz und weist darauf hin, dass allein durch den kommenden Windkraftausbau 6,8 Mrd. Euro an Investitionen ausgelöst werden, mehr als 30.000 Personen beschäftigt werden und das vor allen in jenen Regionen des ländlichen Raums, wo beides auch schon vor der Corona-Krise dringend benötigt wurde. "Die Hoffnung ist groß, dass der Klimaschutz ein zentraler Teil des kommenden Konjunkturprogramm sein wird", so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Die heute von Greenpeace präsentierte Analyse vom Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FÖS) über Wirtschaftshilfen, die die Corona-Krise abfedern und die ökologische Transformation beschleunigen können, zeigt deutlich die Chancen auf, die Österreich und seine Wirtschaft in und nach der Krise nützen müssen. "Klimaschädliche Subventionen sind jetzt zu beenden", fordert auch Moidl: "Immerhin schüttet Österreich Jahr für Jahr noch immer 4,7 Mrd. Euro an umweltschädlichen Subventionen aus. Die finanzielle Unterstützung von veralteten fossilen Strukturen können wir uns schlicht weg nicht mehr leisten."
Andererseits, so fordern die Studienautoren, sollte die Zeit genutzt werden massiv in erneuerbare Energien und eine klimaneutrale Infrastruktur investiert werden. "So hart die Corona-Krise die Wirtschaft des Landes getroffen hat, so groß ist auch die Chance, mit den richtigen Maßnahmen einen großen Schritt weiter zu kommen beim Umbau hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft", ergänzt Moidl.
Windkraftausbau als Investitionsschub und starker Impuls für neue Arbeitsplätze
Bis 2030 will Österreich seine Stromversorgung auf erneuerbare Energien umstellen. Dafür müssen unter anderem jährlich 120 Windräder mit einer Leistung von mehr als 500 MW errichtet werden. Allein der Windkraftausbau kann dabei als Investitionsmotor und Arbeitsplatzgenerator helfen die wirtschaftliche Lage wieder in Schwung zu bringen. In den nächsten Jahren können so 6,8 Mrd. Euro an Investitionen ausgelöst werden. Allein 2,4 Mrd. Euro Wertschöpfung werden bei der Errichtung der Windräder generiert und weitere 275 Mio. Euro jährlich durch den Betrieb und die Wartung der neu errichteten Anlagen sichergestellt.
Beim Bau der Windkraftwerke sind in den nächsten zehn Jahren 30.000 Personen beschäftigt. Weitere 2.700 Arbeitsplätze können dauerhaft für die Wartung und den Betreib neu geschaffen werden. "Die Arbeitsplätze der Windbranche sind doppelt wertvoll, werden sie vor allem in jenen Regionen des ländlichen Raumes geschaffen, die sehr stark durch Abwanderung gekennzeichnet sind", betont Moidl. So sind Windkraftbetreiber wie zum Beispiel die WEB in Pfaffenschlag im Waldviertel und die Windkraft Simonsfeld in Ernstbrunn im Weinviertel in ihren Regionen bereits jetzt schon die größten Arbeitgeber.
Windkraftausbau als Konjunkturmaßnahme
"Die Hoffnung ist groß, dass Konjunkturmaßnahmen im Anschluss an die Corona-Krise auch den Ausbau der erneuerbaren Energien betreffen und die Ausbaugeschwindigkeit sich dadurch essentiell erhöhen wird", bemerkt Moidl. Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie hat der Ausbau der Windkraft mehrere große Vorteile. Gesteigerte Investitionen bei erneuerbaren Energien bringen nicht nur regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze, sondern auch eine Erhöhung der Steuerleistungen und damit stark positive Effekte für den Finanzminister. "Die Förderung der erneuerbaren Energien durch das Ökostromgesetz wird durch die Stromrechnung finanziert und belastet dadurch nicht den Budgethaushalt", so Moidl abschließend.
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