pte20250225001 in Forschung

Neue Bohrtechnik kommt Geothermie zugute

Experten sehen in naher Zukunft großes Potenzial durch die Realisierung zahlreicher Standorte


Geothermische Kraftwerke: lohnen sich bald überall (Foto: WikiImages, pixabay.com)
Geothermische Kraftwerke: lohnen sich bald überall (Foto: WikiImages, pixabay.com)

Stanford (pte001/25.02.2025/06:00)

Laut Forschern der Stanford University um Roland Horne verbilligt eine schnelle Bohrtechnik die Erschließung von heißem Gestein, weil sie weitaus zügiger vorankommt mit bisherige Verfahren. Und heißes Gestein findet sich überall, allerdings oft in so großen Tiefen, dass sich die Erschließung mit klassischen Bohrtechniken nicht lohnt oder sogar unmöglich ist. "Schnelle Bohrungen sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit der Geothermie-Nutzung", so Horne.

Wettbewerbsfähige Preise

Basierend auf einem Modell seines Doktoranden Mohammad Aljubran schätzt Horne, dass die schnelleren Bohrgeschwindigkeiten dazu führen könnten, dass verbesserte geothermische Systeme bis 2027 mit durchschnittlichen Strompreisen von etwa 80 Dollar pro Megawattstunde weitgehend unabhängig vom Standort wettbewerbsfähig werden.

Zum Vergleich: Am 24. Februar 2025 lag der durchschnittliche Strompreis an der deutschen Strombörse bei 91,1 Euro, also deutlich höher. Es sind nicht nur die diamantbesetzten Bohrkronen, die die Geothermie verbilligen, sondern auch relativ neue Bohrtechniken. So kann der Bohrkopf in einer Tiefe von Tausenden Metern gedreht werden, sodass er sich statt vertikal horizontal durch den Untergrund frisst, um eine größere Region heißen Gesteins zu erschließen.

Klimaneutrale Energieproduktion

Erdwärme, bisher nur in Regionen in der Nähe von Vulkanen wie in Island intensiv genutzt, kann heute überall auf der Welt zur klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung beitragen. Das liegt an dramatisch verbesserten Bohrtechniken, die im Zuge der Nutzung von Öl und Gas entwickelt worden sind, die in festem Gestein eingeschlossen sind. Sie werden mit einer Technik namens Fracking nutzbar gemacht.

Das massive Gestein wird dazu vor allem mit Bohrköpfen perforiert, die mit künstlichen Diamanten ausgestattet sind. Diese sind so hart, dass sie selbst Basalt mühelos durchdringen. Den Rest erledigt ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien, die das Gestein unter extrem hohem Druck aufbrechen, sodass Gas und Öl austreten können.

(Ende)
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