News-Konsum entscheidet über Impfwilligkeit
Ausgewogene Nutzung sorgt laut University of Colorado Boulder für fundiertere Lebensplanung
News: Nachrichtenquellen entscheiden über Impfbereitschaft (Bild: torstensimon, pixabay.com) |
Boulder (pte002/29.01.2025/06:05)
US-Bürger, die ihre Nachrichten aus verschiedenen Quellen beziehen, lassen sich eher impfen, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit. Das zeigt eine Untersuchung der University of Colorado Boulder. "Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven fördert kritisches Denken und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen sich von Fehlinformationen irreführen lassen", sagt Wissenschaftler Leaf Van Boven.
Impfskeptiker nominiert
Die Studie kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Impfraten in den USA sinken und das öffentliche Vertrauen in Wissenschaftler geringer ist als vor der Pandemie. Zu allem Überfluss hat der neue US-Präsident Donald Trump mit Robert F. Kennedy Jr. ausgerechnet einen ausgewiesenen Impfskeptiker für die Leitung des Ministeriums für Gesundheit und menschliche Dienste nominiert.
"Wir sind irgendwie dem Glauben verfallen, dass man die Meinung anderer Menschen nicht ändern kann. Aber unsere Studie zeigt, dass Menschen fundiertere Entscheidungen treffen können und bereit sind, ihre Überzeugungen zu ändern, wenn sie mit neuen Ideen und Erkenntnissen konfrontiert werden", sagt Dani Grant, Doktorand bei Van Boven.
Im Rahmen eines größeren Projekts zur Erforschung der öffentlichen Meinung zu COVID-19 haben die beiden Experten im Frühjahr 2022, als Impfstoffe und Auffrischungsimpfungen für die Öffentlichkeit leicht verfügbar waren, fast 1.700 Personen nach ihrem Alter, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrem Bildungsstand und ihrer politischen Zugehörigkeit befragt - alles Faktoren, die sich bereits in der Vergangenheit als prägend für die Impfbereitschaft erwiesen haben.
Breites Medienspektrum
Die Forscher haben die Probanden zudem gebeten anzugeben, wie viele ihrer Nachrichten sie aus 20 verschiedenen Nachrichtenquellen erhalten. Die Medien reichten von "Breitbart News Network" und "Fox News" auf der konservativen Seite bis hin zu "MSNBC" und "Democracy Now" auf der liberalen Seite. Zu diesem Zeitpunkt waren 21 Prozent der Befragten nicht geimpft, 17 Prozent waren einmal geimpft und 62 Prozent hatten bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Menschen, die eher konservative Medien konsumieren, sind deutlich seltener geimpft. Diese leugnen teilweise die Existenz des Corona-Virus. So sagt beispielsweise der Fox-News-Moderator Sean Hannity, COVID-19 sei vom Staat erfunden worden, und die damalige Fox-Wirtschaftsmoderatorin Trish Regan sprach im Zusammenhang mit dem Virus von "Betrug".
Auch das Vertrauen in die Wissenschaft wird durch den Medienkonsum maßgeblich beeinflusst. Diejenigen, die nur mitte-linksgerichtete Medien konsumieren, haben ein sehr hohes Vertrauen in die Wissenschaft, während diejenigen, die nur rechtsgerichtete Medien sehen, sehr skeptisch sind.
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