pte20231129004 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

NPOs können gezielt Unternehmen steuern

Einbeziehung des Managements steht laut Studie der Universität Ostfinnland an erster Stelle


Ölplattform: Ausgediente Fördertürme dürfen nicht mehr versenkt werden (Foto: wasi1370, pixabay.com)
Ölplattform: Ausgediente Fördertürme dürfen nicht mehr versenkt werden (Foto: wasi1370, pixabay.com)

Kuopio (pte004/29.11.2023/06:15)

Non-Profit-Organisationen (NPOs), die Einfluss auf Unternehmensführungen nehmen wollen, sollten wichtige Interessenvertreter aus der Wirtschaft einbeziehen, wie eine neue Studie der Universität Ostfinnland zeigt. Diese können auf unterschiedliche Weise beeinflusst werden, heißt es.

Zusammenarbeit entscheidend

Viele zukunftsorientierte Unternehmen legen, angetrieben von ihren Stakeholdern, schnell neue Richtlinien fest, um bei der Einführung nachhaltiger Praktiken eine Vorreiterrolle zu übernehmen. "Wenn gemeinnützige Organisationen eng mit diesen verantwortungsbewussten Unternehmen zusammenarbeiten, besteht die Chance, hervorragende Best-Practice-Beispiele zu schaffen", so die Doktorandin Maike A. Diepeveen.

NPOs zielen darauf ab, Interessen zu schützen, zu fördern und zu unterstützen, und empfehlen häufig neue Praktiken. Sie konzentrieren sich auf Themen wie Klimawandel, Ökosysteme und Biodiversität. Darüber hinaus unterstützen sie gefährdete oder marginalisierte Gruppen, denen es möglicherweise schwerfällt, ihre Bedenken zu äußern. Diepeveen hat untersucht, wie ressourcenschwache gemeinnützige Organisationen ihre Interessen oder Anliegen effektiv fördern können. Sie müssen versuchen, die Praktiken der Unternehmen zu beeinflussen, heißt es.

Brent Spar als Paradebeispiel

Ein Beispiel für den wirkungsvollen direkten konfrontativen Einfluss von NPOs auf eine Unternehmensentscheidung ist die Besetzung der Ölförderplattform Brent Spar im Jahr 1995, mit der Shells Absicht, die ausgediente Plattform einfach in der Nordsee zu versenken, angeprangert wurde. Die Greenpeace-Aktion führte zu umfangreicher Berichterstattung in den Medien, einem öffentlichen Aufschrei, der einen Shell-Boykott und internationalem politischen Druck bewirkte. Darüber hinaus beunruhigte das zunehmende Disengagement der Mitarbeiter das Management von Shell.

Da mehrere Interessengruppen, darunter auch prominente, die Sache von Greenpeace unterstützten, geriet Shell zunehmend unter Druck. Anstatt die Brent Spar zu versenken, sah sich Shell gezwungen, die Konstruktion ordnungsgemäß zu entsorgen. Im Anschluss an die Greenpeace-Kampagne wurde ein Gesetz verabschiedet, das das Versenken von Ölplattformen verbietet. Darüber hinaus wurde die interne Governance von Shell angepasst, um die Konsultation von NPOs zu bevorstehenden Projekten einzubeziehen. Der Fall Brent Spar zeigt, dass eine NPO ihre Ziele erreichen kann, indem sie für ein Unternehmen an Bedeutung gewinnt.

(Ende)
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