Organisches Wachstum wichtiger als Fusionen
Forscher der University of Michigan haben Daten aus der Finanzkrise von 2008 untersucht
Unternehmensentwicklung: von vielen Faktoren abhängig (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com) |
Ann Arbor (pte004/13.12.2024/06:15)
Organisches Wachstum wie die Eröffnung neuer Werke oder die Erweiterung bestehender Betriebe spielt im Vergleich zu transaktionalen Wachstumsstrategien wie Fusionen, Übernahmen und Verkäufen von Unternehmensteilen eine wichtigere Rolle für das Wachstum. Transaktionale Wachstumsmodelle korrelieren jedoch positiver mit dem künftigen Überleben. Zu dem Schluss kommt Jagadeesh Sivadasan von der University of Michigan.
Massiver Jobverlust
Die Studie ist besonders relevant, da sie Wachstumsdaten aus der Finanzkrise von 2008 umfasst und einen einzigartigen Einblick in die Wachstumsfaktoren gibt, die zu einer gesünderen und stabileren Wirtschaft beitragen.
"Unsere Daten zeigen mehrere interessante Muster nach der Großen Rezession. Natürlich war das Beschäftigungswachstum in den Jahren 2009 und 2010 negativ und die Erholung verlief nur langsam. Der Großteil des Wachstumsrückgangs war auf Entlassungen in bestehenden Betrieben zurückzuführen", so Sivadasan.
Weniger Gründungen
Im Vergleich zu den Jahren vor 2008 hat es den Experten nach allerdings weniger Arbeitsplatzverluste durch Schließungen gegeben, aber einen deutlichen Rückgang der Gründung neuer Unternehmen. "Wir stellen auch einen starken Rückgang des Volumens der Transaktionsmodi fest", so der Betriebswirtschaftler.
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Finanzkrise den verfügbaren Pool an Käufern für Unternehmen und Vermögenswerte verringert und damit die Vorteile von Verkäufen und Schließungen geschmälert habe.
Junge können stagnieren
"Ein überraschendes Ergebnis ist, dass junge Unternehmen unter den großen Firmen ein deutlich langsameres Wachstum aufweisen als alte Unternehmen", meint Sivadasan. Obwohl dies im Widerspruch zur konventionellen Auffassung stehe, dass jüngere Firmen schneller wachsen, stimme dies mit Edith Elura Penroses Pionierarbeit von der SOAS University of London überein. Danach sind Größe und Wachstum der Unternehmen durch die Management-Kompetenz begrenzt.
Unternehmen verlieren somit nach einer Wachstumsphase an Dynamik, da sie Zeit benötigen, um zusätzliches Fachwissen aufzubauen. "Bei kleinen Firmen stellen wir fest, dass sie langsamer wachsen, wenn sie schon älter sind, was mit der gängigen Meinung übereinstimmt, dass Markteinsteiger und junge kleine Unternehmen die wichtigsten Wachstumsmotoren sind."
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