pte20240207010 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

PCOS-Betroffene haben achtfaches Suizidrisiko

Datenbank in Taiwan untersucht - Polyzystisches Ovarialsyndrom beeinflusst die Psyche negativ


Depression: PCOS erhöht das Suizidrisiko drastisch (Foto: pixabay.com, Anemone123)
Depression: PCOS erhöht das Suizidrisiko drastisch (Foto: pixabay.com, Anemone123)

Taipeh (pte010/07.02.2024/10:30)

Frauen mit dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) verfügen über ein um das Achtfache erhöhtes Risiko von Suizidversuchen, zeigt eine Studie unter der Leitung des Taipei Veterans General Hospital. Dieses erhöhte Risiko besteht laut den Forschern bei Jugendlichen, jungen Erwachsenen und älteren Betroffenen. Die Erkrankung führt oft zu Unfruchtbarkeit, unregelmäßigen Menstruationen, auffälligem Haarwuchs, Akne und einer Gewichtszunahme.

Selbstverletzungen nicht selten

Viele Betroffene verüben Suizidversuche und haben eine erhöhte Anfälligkeit für Selbstverletzungen. Probleme mit der Fruchtbarkeit und der Umgang mit den PCOS-Symptomen dürften bestehende psychische Probleme noch weiter verstärken. Die Betroffenen sehen sich nicht selten aufgrund der Symptome auch einer Stigmatisierung ausgesetzt, die auf den sozialen Erwartungen ihrer Umwelt beruht. Allein in den USA sind zwischen sechs und zwölf Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter von dieser Krankheit betroffen. PCOS gilt bei Frauen als eine der häufigsten Ursachen von Unfruchtbarkeit.

Neben gesundheitlichen Komplikationen wie Diabetes oder Bluthochdruck verfügen die Betroffenen auch bei psychischen Erkrankungen über ein höheres Risiko. Dazu gehören Persönlichkeitsstörungen, schizoaffektive Störungen, Angststörungen und depressive Erkrankungen. Für diesen Zusammenhang könnte eine ganze Reihe von Gründen verantwortlich sein. Dazu gehören höhere Androgenwerte und eine häufig auftretende Insulinresistenz. Beide Faktoren könnten zum Anstieg psychischer Erkrankungen wie Depressionen führen. Das gilt auch für Fettleibigkeit und Unfruchtbarkeit, die ebenfalls mit Depressionen und Angst in Zusammenhang stehen.

Signifikant mehr Suizidversuche

Die Forscher haben Daten von fast 19.000 Frauen ausgewertet, bei denen die Krankheit zwischen 1997 und 2012 diagnostiziert wurde. Diese Infos stammen aus einer landesweiten taiwanesischen Datenbank. Auch als andere Faktoren wie die Demografie, der körperliche Zustand und psychiatrische Begleiterkrankungen berücksichtigt worden waren, verfügten die Betroffenen über ein um 8,47-fach erhöhtes Risiko eines Suizidversuchs. Bei den Heranwachsenden war das Risiko um das 5,38-Fache höher.

Laut den Experten verfügen diese Patientinnen bei den Androgenen über höhere Werte. Diese männlichen Hormone können auch zu einem Stopp des Eisprungs führen. Die ebenfalls häufig auftretenden Insulinresistenzen führen ebenfalls zu Problemen. Die Kombination dieser Symptome dürfte sich auch auf die psychische Gesundheit negativ auswirken. Derzeit gibt es bei PCOS keine Möglichkeit einer Heilung. Die aktuellen Forschungsergebnisse sind in den "Annals of Internal Medicine" nachzulesen.

(Ende)
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