pte20240827001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Placebos reduzieren Stress und Depressionen

Wirksamkeit bleibt laut Michigan State University auch bei Bekanntheit der Täuschung bestehen


Tablette: Diese kann auch ohne Wirkstoff wirksam sein (Foto: pixabay.com, Ewa Urban)
Tablette: Diese kann auch ohne Wirkstoff wirksam sein (Foto: pixabay.com, Ewa Urban)

East Lansing (pte001/27.08.2024/06:00)

Nicht täuschende Placebos oder Placebos, die Personen verabreicht werden, die genau wissen, dass es sich dabei um Blindpräparate handelt, können beim Stressabbau helfen. Das ist sogar dann der Fall, wenn diese Placebos aus der Ferne verabreicht werden, zeigt eine Studie der Michigan State University. Die Forscher haben Personen rekrutiert, die aufgrund der COVID-19-Pandemie unter anhaltendem Stress litten.

Positive Rückmeldungen

Die Hälfte der Teilnehmer wurde nach dem Zufallsprinzip einer Gruppe mit nicht täuschenden Placebos zugeordnet. Die andere Hälfte gehörte zur Kontrollgruppe und nahm keine Tabletten ein. Die Interaktion mit einem Wissenschaftler erfolgte online mit vier virtuellen Sitzungen via Zoom. Die Teilnehmer der ersten Gruppe wurden über den Placebo-Effekt informiert. Ihnen wurden dann mit der Post Placebos mit der Post samt den Anweisungen für ihre Einnahme zugeschickt.

Bei diesen Personen ist innerhalb von nur zwei Wochen eine deutliche Verringerung des Stresszustands, von Ängsten und Depressionen nachgewiesen worden. Diese Studienteilnehmer gaben auch an, dass diese nicht irreführenden Placebos einfach einzunehmen waren, keine Belastung darstellten und der Situation angemessen erschienen.

Minimaler Aufwand reicht

Laut Studien-Co-Autor Jason Moser kann eine langfristige Stressbelastung die Fähigkeit einer Person beeinträchtigen, Gefühle zu managen und auf Dauer auch erhebliche psychische Probleme verursachen. "Wir sind daher begeistert, dass bereits eine Intervention, die nur einen minimalen Aufwand erfordert, trotzdem zu signifikanten Vorteilen führen kann."

Laut dem Psychologen stellen nicht täuschende Placebos eine interessante Intervention bei Patienten mit erheblichem Stress, Angstgefühlen und Depressionen dar. Die Forscher hoffen vor allem, dass eine Verabreichung dieser Präparate durch Gesundheitsdienstleister auch aus der Ferne erfolgen kann. Co-Autor Darwin Guevarra zufolge erhöht diese Vorgangsweise das Potenzial einer Skalierbarkeit drastisch.

Das bedeutet, dass das Gesundheitssystem über eine Fähigkeit zu wachsen verfügt. Zudem könnte diese Art von Placebos auch Menschen mit psychischen Problemen helfen, die sonst keinen Zugang zu einer traditionellen psychiatrischen Versorgung hätten. Die Forschungsergebnisse sind in "Applied Psychology: Health and Well-Being" nachzulesen.

(Ende)
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