pte20240826014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Wissen um familiäre Erbkrankheiten wichtig

Reden über psychische Probleme von Familienmitgliedern nicht nur in den USA oft stigmatisiert


Familie: Eltern wollen Kinder vor Krankheiten schützen (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)
Familie: Eltern wollen Kinder vor Krankheiten schützen (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)

Ann Arbor (pte014/26.08.2024/10:30)

Eines von fünf Elternteilen in den USA hat bei zumindest bei einem Kind eine Erbkrankheit diagnostizieren lassen. Und fast die Hälfte ist besorgt, dass eine derartige Krankheit auftreten könnte. Zwei Drittel verlangen von Gesundheitsdienstleistern Möglichkeiten zur Verhinderung gesundheitlicher Probleme bei Krankheiten, die bereits in der Familie vorgekommen sind. Zu dem Ergebnis kommt eine Umfrage der University of Michigan auf Basis von 2.057 Antworten von Eltern mit Kindern von eins bis 18 Jahren. Laut Co-Direktorin Sarah Clark sollten Eltern genauer über ihre familiäre Krankengeschichte Bescheid wissen.

Allergien werden vererbt

Ein Viertel der Befragten hat ihren Gesundheitsdienstleister ersucht, ihr Kind auf in der Familie vorkommende Krankheiten zu testen. Sieben Prozent haben bereits Gentest durchführen lassen. Laut den befragten Eltern trägt eine familiäre Vorgeschichte zum höheren Krankheitsrisiko ihrer Kinder bei. Bei Allergien sind 41 Prozent der Teilnehmer davon überzeugt, bei psychischen Erkrankungen 33 Prozent, bei ADHS 23 Prozent, bei Fettleibigkeit 22 Prozent, bei Herzerkrankungen und Krebs 20 Prozent. Bei Alkoholismus liegt der Prozentsatz bei 18 Prozent, bei Autoimmunerkrankungen bei 13 Prozent und bei Autismus bei sechs Prozent. Bei anderen chronischen Erkrankungen sind es 29 Prozent.

Obwohl viele psychische Erkrankungen auch einen genetischen Anteil haben, wissen die befragten Eltern eigenen Angaben nach mehr über die Familiengeschichte von körperlichen Erkrankungen als von psychischen. Zusätzlich redeten die Teilnehmer mit älteren Kindern häufiger über die körperlichen Probleme in der Familie. Diese mangelnde Bereitschaft, offen über psychische Erkrankungen von Familienmitgliedern zu reden, dürfte, so Clark, das Stigma widerspiegeln, dass über Generationen und Kulturen hinweg noch vorhanden ist. Die Krankengeschichte könnte helfen, jene Kinder zu identifizieren, bei denen die Wahrscheinlichkeit für Herzleiden, Bluthochdruck, Schlaganfall, Krebs, Fettleibigkeit und Diabetes höher ist.

Rechtzeitig gegensteuern

Clark zufolge handelt es sich dabei jedoch um komplexe Erkrankungen, die durch eine Kombination von genetischen Faktoren, Umgebungsbedingungen und Lebensstilentscheidungen beeinflusst werden. Verfügen Eltern über ein entsprechendes Wissen, so die Wissenschaftlerin abschließend, dann können sie gezielt Schritte unternehmen, um das Erkrankungsrisiko ihres Kindes zu verringern.

(Ende)
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