pte20231115017 Auto/Verkehr, Produkte/Innovationen

Skyryse-System landet Helis im Notfall sicher

Automatischer Assistent wird 2024 erprobt - Komplexe Handlungsfolge überfordert viele Piloten


Hubschrauber kurz vor der Landung im Autorotations-Modus (Foto: skyryse.com)
Hubschrauber kurz vor der Landung im Autorotations-Modus (Foto: skyryse.com)

El Segundo (pte017/15.11.2023/11:30)

Skyryse will im ersten Quartal 2024 erstmals einen Hubschrauber nach einem simulierten Notfall automatisch landen lassen. Das neue System des US-Unternehmens startet selbstständig den Prozess der Autorotation, sobald der Motor ausfällt und beendet ihn nach der Landung. Zunächst werden Motor und Rotor voneinander getrennt. Dann betätigt es das rechte Pedal, um die Drehbewegung nach links zu verhindern, die unmittelbar nach dem Ausfall des Motors eintritt. Jetzt gilt es, die sogenannte zyklische Pitch-Steuerung zu betätigen. Das ist ein Steuerknüppel rechts des Piloten, mit dem nacheinander die Neigung der Flügel verstellt wird, um die Flugrichtung zu beeinflussen.

Maximal fünf Sekunden Zeit

Jeder Steuerbefehl beeinflusst das Gleichgewicht zwischen Fluggeschwindigkeit, Fallgeschwindigkeit und Rotordrehzahl. Wenn der Hauptmotor eines Hubschraubers ausfällt, hat der Pilot im Regelfall weniger als fünf Sekunden, um eine Notlandung vorzubereiten. Er muss eine Reihe von Aktionen durchführen und die Rotorblätter so einstellen, dass sie sich von allein drehen, wie bei einem Tragschrauber. Diese Autorotation ermöglicht eine relativ sanfte Landung und vermeidet einen Crash.

Wenn das Vorhaben von Skyryse gut geht, nähert sich der Hubschrauber mit erträglicher Geschwindigkeit der Erde. In einer Höhe von anderthalb bis drei Metern muss der Hubschrauber in eine Rückwärtsneigung gebracht werden, bis er zum Stillstand kommt. Die restliche Rotorbewegung sorgt dann dafür, dass das Fluggerät nicht herunterplumpst, sondern im Idealfall ohne Beschädigung landet.

Gefährlicher Triebwerksausfall

Die beschriebene Abfolge ist für menschliche Piloten nicht einfach durchzuführen. "Ironischerweise ereignen sich jedes Jahr mehr Hubschrauberunfälle durch das Üben von Autorotationen als durch reale Triebwerksausfälle", so die Pilotenvereinigung AOPA. Genau das und die oft tödlichen Folgen eines realen Motorausfalls soll das Skyryse-System künftig verhindern.

Es ist darauf ausgelegt, Triebwerksausfälle zu erkennen und den Übergang zur Autorotation einzuleiten, und zwar schneller, als es ein menschlicher Pilot tun könnte. Es soll eine möglichst hohe Drehzahl des Hauptrotors aufrechterhalten und den Piloten mehr gespeicherte Energie zur Verfügung stellen, mit der sie den Sinkflug verlangsamen können. Sobald die Maschine gleitet, muss der Pilot einen Landeplatz auswählen und ihn ansteuern. Dann übernimmt das System auf Knopfdruck die endgültige Landung.



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