Synthetische Mikroben bekämpfen Unkraut
Reduzierung von Herbiziden verbessert laut Huazhong Agricultural University den Ackerboden
 |
Drohne sprüht: Einsatz von Herbiziden lässt sich reduzieren (Foto: liu xiaozhong, pixabay.com) |
Wuhan (pte002/07.02.2024/06:05)
Mit synthetischen Mikroben, die sie im Labor hergestellt haben, bekämpfen Forscher der Huazhong Agricultural University Unkräuter, die die Weizenproduktion behindern. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass die Nutzpflanzen besser gedeihen. Das Team stellt die Mikroben so her, dass sie genau das Unkraut attackieren und eliminieren, das den größten Schaden anrichtet. Ausgangsmaterial sind Bakterien, die die Forscher aus Unkraut und Weizen gewinnen.
Kleines Glanzgras als Ziel
In einer Gewächshaus-Vergleichsstudie haben die Experten vier dieser synthetischen Mikroben, SynCom genannt, getestet. Eine davon mit der prosaischen Bezeichnung "C4" erwies sich als besonders effektiv bei der Bekämpfung des aggressiven Unkrauts Phalaris Minor (Kleines Glanzgras), das Weizenpflanzen massiv schädigt. "Alle SynComs steigerten das Weizenwachstum, was sich in erhöhten SPAD-Werten und frischer Biomasse äußerte", so die Fachleute. Die Wirkung war noch besser, wenn SynCom C4 mit einem niedrig dosierten konventionellen Herbizid namens "Axial" kombiniert wurde.
Beflügelt von diesen Ergebnissen haben die Forscher einen groß angelegten Feldversuch in einem Gebiet durchgeführt, in dem es über Jahre hinweg einen schweren Befall mit Phalaris-minor gab. Sie experimentierten mit verschiedenen Dosierungen von Axial - 25, 50, 75 und 100 Prozent. "Die Kombination von C4 mit 50 oder 75 Prozent Axial verbesserte das Weizenwachstum erheblich, weil die Nebenwirkungen des Herbizids auf Weizen abgeschwächt wurden", unterstreichen die Forscher. Der Ernteertrag stieg im Vergleich zum alleinigen Einsatz von Axial um 22 Prozent. "Diese Kombination ist eine umweltverträgliche Möglichkeit zur Unkrautbekämpfung", heißt es.
Leben im Boden wird zerstört
Der Einsatz von Herbiziden in reiner Form hat schwerwiegende Folgen. Ähnlich wie das Mikrobiom des menschlichen Darms für die allgemeine Gesundheit wichtig ist, ist auch die mikrobielle Population des Bodens für das Leben, das er erhält, von entscheidender Bedeutung. Herbizide reduzieren organisches Material, das Nährstoffe durch den Boden transportiert, zerstören dieses einzigartige Mikrobiom und verringern die Ernteerträge.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |
