pte20230807005 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

US-Betriebe horten Arbeitskräfte trotz Krise

Beispiel von Emerald Packaging: Vorbereitung auf Mangel an Fachkräften nach der Rezession


Kevin Kelly: Emerald-Packaging-CEO verzichtete auf Entlassungen (Foto: empack.com)
Kevin Kelly: Emerald-Packaging-CEO verzichtete auf Entlassungen (Foto: empack.com)

San Francisco/Chicago (pte005/07.08.2023/06:15)

US-Unternehmen horten Arbeitskräfte, obwohl sich die Konjunktur abkühlt - eine Lektion aus der Corona-Pandemie. Ein Beispiel für dieses Umdenken liefert Kevin Kelly, CEO von Emerald Packaging. Außerhalb von San Francisco führt er ein Unternehmen, das unter anderem vorgefertigte Plastikverpackungen für vorgeschnittene Salate und andere Frischeprodukte herstellt. Als im vergangenen Winter Stürme die kalifornischen Farmen heimsuchten und beträchtliche Teile der Ernte vernichteten, wusste er, dass die Nachfrage nach seinen Folienzuschnitten bald nachlassen würde.

15 Arbeitsplätze gerettet

Früher hätte er sich dafür entschieden, gleich 15 seiner Mitarbeiter zu entlassen. Aber nachdem er während des Booms nach dem Ende der Pandemie Schwierigkeiten hatte, Stellen zu besetzen, behielt er diesmal all seine Mitarbeiter. "Ich wusste, dass es schwierig sein würde, Leute zu finden, wenn das Geschäft zurückkehrte, geschweige denn sie zu schulen", sagt Kelly. Also hielt er an seinen Mitarbeitern fest und fand Wege, ihre Arbeitszeit zu drosseln, unter anderem durch den Abbau von Überstunden.

Andere Arbeitgeber in den USA reagieren ähnlich. Vor dem Hintergrund des angespanntesten Arbeitsmarktes seit Jahrzehnten sind viele beim Abbau von Arbeitsplätzen vorsichtiger geworden. Tatsächlich zeigt dies ein monatlicher Bericht des Outplacement-Unternehmens Challenger, Gray & Christmas - es unterstützt im Auftrag von Unternehmen die Vermittlung von entlassenen Mitarbeitern - nach dem im vergangenen Monat die Entlassungsankündigungen den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr erreichten.

Rezession und ihre Risiken

Noch ist unklar, ob diese Strategie Bestand hat, wenn die Wirtschaft in eine tiefe Rezession abgleitet, wie es einige vorhergesagt haben, nachdem die US-Notenbank Fed die Zinsen massiv erhöht hatte, um die Inflation einzudämmen. Bisher ist die Wirtschaft jedoch weiter gewachsen, wenn auch langsamer, und der Arbeitsmarkt hat sich weiterentwickelt. Die US-Arbeitslosenquote sank im vergangenen Monat auf 3,5 Prozent. Damit lag sie nur geringfügig über dem Tiefstand von 3,4 Prozent zu Beginn des Jahres.

(Ende)
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