pte20230920004 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

US-Unternehmen in China immer skeptischer

Stimmungsbarometer der American Chamber of Commerce Shanghai sinkt auf neues Rekordtief


USA versus China: Politische Spannungen belasten die Wirtschaft (Bild: Priyam Patel, pixabay.com)
USA versus China: Politische Spannungen belasten die Wirtschaft (Bild: Priyam Patel, pixabay.com)

Schanghai (pte004/20.09.2023/06:15)

Politische Spannungen und eine sich verlangsamende Wirtschaft schwächen das Vertrauen der in China tätigen US-Unternehmen in ihre Zukunft. Die Zahl der Unternehmen, die optimistisch in Bezug auf ihre Fünfjahresaussichten sind, ist auf 52 Prozent und damit auf ein Rekordtief gefallen. Das zeigt die jährliche Umfrage der American Chamber of Commerce Shanghai (AmCham). Auch nach dem Ende der COVID-19-Beschränkungen ist die Stimmung weiter gesunken.

Politischer Streit

"Als wir die diese Umfrage machten, gab es die Illusion bereits nicht mehr, dass wir eine nachhaltige Erholung des Wirtschaftswachstums (nach Corona) erleben würden", so Sean Stein, Vorsitzender der AmCham Shanghai. Politische Spannungen zwischen den USA und China gehören für 60 Prozent der 325 Befragten zu einer der größten geschäftlichen Herausforderungen. Ähnlich viele nenne die Konjunkturabschwächung in China als großes Problem.

Das Unbehagen über die mangelhafte Transparenz des regulatorischen Umfelds in China hat ebenfalls zugenommen: Ein Drittel gibt an, dass sich die Richtlinien und Vorschriften gegenüber ausländischen Unternehmen im vergangenen Jahr verschlechtert haben. Gleichzeitig nennen viele Befragte eher die Politik der US-Regierung als jene Chinas als ein Problem.

Beschuldigungen

Unternehmen stehen seit einigen Jahren im Zentrum der sich verschlechternden Beziehungen zwischen den beiden Ländern. China hat die Bemühungen der USA kritisiert, Chinas Zugang zu fortschrittlicher Technologie zu blockieren. Und US-Firmen haben ihre Besorgnis über Geldstrafen, Razzien und andere Maßnahmen zum Ausdruck gebracht, die Geschäfte in China riskant machen.

Zunehmende politische und handelspolitische Spannungen wurden im AmCham-Bericht auch als Hauptrisiko für Chinas künftiges Wirtschaftswachstum genannt. Eine Verbesserung der Beziehungen sei der wichtigste Faktor für eine Verbesserung der Geschäftslage, heißt es. Ein größerer Prozentsatz der Unternehmen - 40 gegenüber 34 Prozent im Vorjahr - lenkt derzeit Investitionen um, die für China vorgesehen waren. Davon profitieren vor allem Indien, Mexiko, Vietnam und Malaysia.

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