Vegetarier ernähren sich häufig nicht gesund
Britische Untersuchung: Forscher sehen Risiko durch hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel
Hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel: bergen laut Studie Risiko (Foto: sonja_paetow/pixabay.de) |
London/São Paulo/Lyon (pte002/29.11.2024/06:05)
Vegetarier konsumieren mehr hochverarbeitete Lebensmittel als Menschen, die regelmäßig Fleisch essen. Das haben Forscher des Imperial College London gemeinsam mit Kollegen der Universität von São Paulo und der Internationalen Agentur für Krebsforschung wissenschaftlich bestätigt. Ihre Forschungsergebnisse beziehen sich vorerst jedoch ausschließlich auf Großbritannien.
Cerealien und Pizza
Verbraucher in vielen westlichen Ländern schränken ihren Fleischkonsum ein und ernähren sich eher pflanzlich. Sie wollen sich gesünder und nach höheren ethischen Prinzipien ernähren und auch gestiegene Preise für Fleisch spielen dabei eine Rolle. Doch gesünder leben sie nicht unbedingt, heißt es. Obst, Gemüse und Nüsse gelten als bevorzugte Speisen unter Veganern. Doch auch stark verarbeitete Lebensmittel wie Cerealien, Schokoriegel, Fleischersatzprodukte und Pizza gehören dazu.
Viele solcher Lebensmittel enthalten viele, manchmal sogar ungesunde Zusatzstoffe, die den Geschmack verstärken, die Textur verbessern, die Frische verlängern oder sie einfach appetitlicher aussehen lassen. Fleisch hingegen wird in der Regel weniger verarbeitet, da es in seinem natürlichen Zustand gut aussieht und schmeckt, so die Experten. Die gesundheitlichen Vorteile durch den Verzehr von weniger rotem Fleisch würden durch die gesundheitlichen Gefahren, die in hochverarbeiteten Lebensmitteln stecken, zunichte gemacht.
Herz-Kreislauf-Leiden
Laut der Studie ist der Verzehr hochverarbeiteter pflanzlicher Lebensmittel im Vergleich zu unverarbeiteten pflanzlichen mit einem um sieben Prozent höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. "Obwohl hochverarbeitete Lebensmittel oft als gesund vermarktet werden, zeigt die Studie, dass hochverarbeitete Lebensmittel auf pflanzlicher Basis mit schlechten gesundheitlichen Folgen verbunden sind", so Eszter Vamos von der Londoner Hochschule.
Um mehr über die gesunden und weniger gesunden Essgewohnheiten im Vereinigten Königreich zu erfahren, haben die Forscher die Daten von fast 200.000 Personen ausgewertet, deren Patienteninfos zu Essgewohnheiten in der UK Biobank gespeichert sind. 75.091 der untersuchten Personen aßen regelmäßig, 70.144 seltener Fleisch. 45.057 waren Flexitarier, 4.932 Pescetarier, 4.119 Vegetarier und 159 Veganer.
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