pte20231201002 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Wärmedämmung mit Reisschalen und Papier

Bio-Verfahren reduziert laut Universidad Tecnológica de Panamá die Belastung der Umwelt


Plantage: Abfall aus Reisproduktion schützt vor Wärme und Kälte (Foto: trinhxuandao, pixabay.com)
Plantage: Abfall aus Reisproduktion schützt vor Wärme und Kälte (Foto: trinhxuandao, pixabay.com)

Panama-City (pte002/01.12.2023/06:05)

Forscher der Universidad Tecnológica de Panamá stellen Dämmplatten mit Reisschalen her, deren Leitfähigkeit für Wärme, auch k-Wert genannt, in etwa der von heute genutzten Materialien entspricht. Deren k-Wert liegt zwischen 0,027 und 0,1 Watt pro Quadratmeter und Kevin (W/m2*K). Die Reisplatten kommen je nach Zusammensetzung auf 0,041 und 0,046 W/m2*K. Sie schützen vor Wärme genauso gut wie vor Kälte, sagen die Wissenschaftler.

Konkurrenzfähige Wärmeleitfähigkeit

"Wir stellen alternatives Isoliermaterial aus altem Zeitungspapier und Reishülsen her. Unser Material hat im Vergleich zu vielen natürlichen und recycelten Dämmstoffen eine konkurrenzfähige Wärmeleitfähigkeit", so Materialforscher Nacarí Marín Calvo. Im ländlichen Panama gelten Reisschalen als landwirtschaftlicher Abfall, der normalerweise auf Mülldeponien entsorgt oder verbrannt wird, was sie zu einem erheblichen Umweltproblem macht.

Zur Herstellung der neuen Dämmplatten zerkleinern Marín Calvo und sein Team die Schalen. Dann fügen sie Zellulose in Form von Fetzen alter Zeitungen hinzu und schließlich noch Borax, das die Mischung resistent gegen Pilze macht und ihr feuerhemmende Eigenschaften verleiht. Den Mix verfestigen die Experten dann mit einem natürlichen Leim. Borax ist ein ungiftiges Mineral, das unter anderem in Waschmitteln eingesetzt wird.

Naturfasern verbessern die Platten

Die Forscher haben verschiedene Materialzusammensetzungen getestet, um zu sehen, wie sich die Eigenschaften der Platten ändern, wenn mehr oder weniger Reishülsen zum Einsatz kommen. Die erste Mischung bestand aus 14 Prozent Zeitungspapier, neun Prozent Reishülsen, 15 Prozent Borax und 62 Prozent Leim. Dann erhöhten die Fachleute den Anteil an Reishülsen in zwei Schritten und verringerten den Papieranteil. Die Mengen an Borax und Leim blieben unverändert. "Die Platten hatten alle sehr ähnliche Eigenschaften", sagt Marín Calvo.

Der Materialwissenschaftler kann sich vorstellen, die Platten noch aufzuwerten und für weitere Anwendungen zu ertüchtigen. Er denkt daran, in den Mix lange Naturfasern einzuarbeiten, um die Zugfestigkeit zu verbessern. "Möglicherweise können wir die Platten dann auch in verschiedenen technischen Bereichen einsetzen wie der Herstellung von Leichtbaukomponenten, Bauplatten und nachhaltigen Verpackungen."

(Ende)
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