Wahlmotiv Unsicherheit
Wien (pts006/27.11.2024/09:00)
Der steirische Landeshauptmann Drexler hat recht: Der Grund für diesen politischen Erdrutsch liegt nicht ausschliesslich in der Steiermark. Allerdings ist die Ursache auch nur bedingt in Wien zu finden. Denn die Situation ist komplexer. In nahezu sämtlichen westlichen Demokratien erleben wir zur Zeit, dass die Regierenden massive Stimmeneinbrüche verzeichnen müssen. Die Ursache liegt in einem latenten Unsicherheitsgefühl der Menschen. Nach Corona, Ukraine-Krieg, Teuerung und Inflation, sehnen sich die Wähler nach Sicherheit und Stabilität.
Und jetzt wird es komplex: Der Wunsch nach etwas Planbarkeit ist so groß, dass die Regierenden abgewählt werden, ohne dass die Wahlgewinner erklären müssen, wie sie die Probleme der Zeit lösen wollen. Ein Großteil der Menschen, will einfach eine Änderung, "koste es, was es wolle". Mitten in diesem Dilemma finden unterschiedliche Wahlen statt. Und wie in einer Dauerschleife, kommt es nahezu immer zum selben Ergebnis. Egal, ob Europa, Nationalrats- oder Landtagswahlen: Die Regierenden werden deutlich abgewählt. Und solange das Unsicherheitsgefühl kommunikativ und sachlich ignoriert wird, werden die Wahlergebnisse so weitergehen.
Da hat es beispielsweise punktgenau gepasst, dass rechtzeitig vor der steirischen Wahl breitflächig eine Steigerung der Energiekosten von der E-Control angekündigt wurde. So war in der Kleinen Zeitung am 18.11.2024 zu lesen: "Die Netzkosten für Strom und Gas steigen mit 1. Jänner 2025. Bei Strom erhöhen sie sich für Haushalte im Schnitt voraussichtlich um 23 Prozent, bei Gas um 16,6 Prozent, wie aus den Verordnungsentwürfen der Regulierungsbehörde E-Control hervorgeht."
Auch solche Nachrichten heizen die Unsicherheit in der Bevölkerung kräftig an, fördern Existenzängste - genauso wie der Ärger über eine "CO2-Steuer", die viele Menschen zahlen müssen, ohne etwas dagegen tun zu können. Denn derzeit ist es in tausenden Wohnungen schlichtweg nicht möglich, ohne Gas zu heizen. Viele dieser Betroffenen sind auch wahlberechtigt.
Es wäre daher hoch an der Zeit über eine stringente Kommunikationsstrategie nachzudenken. Denn in unsicheren Zeiten wollen Menschen Klarheit, Präsenz - und Kommunikation. Der Vorarlberger Landeshauptmann Wallner hat gezeigt, wie es gehen könnte.
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