pte20231122002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Wandfarbe tötet Schadstoffe in Innenräumen

Fotokatalyse mindert laut spanischen Wissenschaftlern die Konzentration um bis zu 38 Prozent


Im Klassenraum: hohe Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen (Foto: 14995841, pixabay.com)
Im Klassenraum: hohe Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen (Foto: 14995841, pixabay.com)

Madrid (pte002/22.11.2023/06:05)

Wände, die mit kommerziell erhältlicher photokatalytischer Farbe gestrichen sind, können die Konzentration von Stickoxiden in Innenräumen um bis zu 38 Prozent senken. Das haben Forscher der Technischen Hochschule für Ingenieurwesen und Industriedesign und der Technischen Hochschule für Wirtschaftsingenieure der Polytechnischen Universität Madrid in einem einjährigen Test festgestellt.

Gute Wirkung bei Wärme

Die Forscher haben während der COVID-19-Pandemie, in der die Fenster häufig geöffnet waren, um die Virenlast zu verringern, mehrere Klassenräume untersucht, in denen die Farbe verwendet worden war und verglichen sie mit Klassenräumen ohne photokatalytische Farbe. Weil die Fenster häufig offenstanden, drangen besonders viele Schadstoffe in die Räume, vor allem die ätzenden Stickoxide. Diese entstehen aus Autoabgasen unter dem Einfluss des ultravioletten Anteils im Sonnenlicht.

Die Wirkung der Farbe war bei hohen Temperaturen und mäßiger relativer Luftfeuchtigkeit am größten, weil es am längsten hell war, der Katalysator also länger wirken konnte. Wasser in der Luft ist zwar notwendig, kann aber in hoher Konzentration den Dekontaminationsprozess negativ beeinflussen, sagen die Wissenschaftler.

Sehr hohe Konzentration

Die in Gebäuden vorhandenen Schadstoffe stammen sowohl von innen - also von Bewohnern und deren Tätigkeit - als auch von außen von Verkehr, Heizung oder nahegelegener Industrie. Hier kann die Photokatalyse Erleichterung bringen. Sie basiert auf einem Katalysator, der unter dem Einfluss von Licht Schadstoffe oxidiert und damit unschädlich macht. Das funktioniert am besten mit UV-Strahlung, aber auch die anderen Bestandteile des Sonnenlichts, die die Innenräume erreichen, zeigen Wirkung.

"Auch wenn die ermittelten Eliminierungsprozentsätze nicht hoch genug sind, um als einziges und endgültiges Instrument zur Reduzierung und Kontrolle von Luftschadstoffen angesehen zu werden, sollten sie als Teil einer Multitasking-Lösung betrachtet werden", so die Forscher. In der Raumluft wurden über 900 Stoffe identifiziert. Einige davon sind bis zu fünfmal höher konzentriert als in der Außenluft. Die Luftverschmutzung in Innenräumen ist der achtwichtigste Risikofaktor für Krankheiten.

(Ende)
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