pte20240311017 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Weniger Schiffsdurchfahrten im Roten Meer

"Kiel Trade Indicator": Zahl der Containerriesen im Februar gegenüber Januar abermals gesunken


Schlepper und Containerschiff: Huthi-Attacken weiter ein Problem (Foto: pixabay.com, Peter_Lindenau)
Schlepper und Containerschiff: Huthi-Attacken weiter ein Problem (Foto: pixabay.com, Peter_Lindenau)

Kiel (pte017/11.03.2024/13:55)

Die Anzahl an Containerschiffen, die das Rote Meer und den Suezkanal passieren, ist laut "Kiel Trade Indicator" des Kiel Instituts für Weltwirtschaft im Februar im Vergleich zum Januar dieses Jahres abermals gesunken. Gleichzeitig hat sich die Menge an Schiffen rund ums Kap der Guten Hoffnung vor Afrika verdreifacht.

Derzeit fahren täglich noch etwa 40 Containerschiffe durch das Rote Meer. 2023 waren es durchschnittlich deutlich über 100 Schiffe. Die aktuelle Schiffsmenge liegt nahe am Tiefpunkt von Mitte Januar, zwischenzeitlich hatte sie sich auf rund 50 Schiffe erholt. Damit ist der Einbruch des Schiffsverkehrs im Roten Meer seit den Huthi-Attacken noch nicht gestoppt.

Keine negativen Folgen

Gesamtwirtschaftlich und speziell für die deutsche Wirtschaft, so die Kieler Ökonomen, sind aber keine negativen Folgen zu erwarten, sowohl die Frachtraten nach Europa als auch die ankommende Warenmenge in der Nordsee stabilisieren sich.

"Auch wenn die gesamtwirtschaftlichen Folgen überschaubar sind: Die abermalige Unterbrechung gewohnter Handelsrouten im Nadelöhr des Roten Meeres trifft auf eine sensibilisierte Stimmung für geoökonomische Risken und Abhängigkeiten", so Julian Hinz, Forschungsdirektor und Leiter des Kiel Trade Indicators.

Weniger Schiffe angelegt

Im Dezember und Januar haben rund 25 Prozent weniger Schiffe in Hamburg, Bremerhaven, aber auch in den für Deutschland wichtigen Häfen Rotterdam und Antwerpen angelegt. Im Februar hat sich die Lücke auf rund 15 Prozent geschlossen, Bremerhaven liegt sogar zwei Prozent im Plus. Referenz ist der Wochendurchschnitt des Jahres 2023, heißt es.

Die Frachtraten für den Transport eines Standardcontainers von China nach Nordeuropa, dessen Weg bislang durch den Suezkanal führte, stabilisieren sich. Sie haben ihren Höhepunkt von knapp 6.000 Dollar pro Standardcontainer von Mitte Januar hinter sich gelassen. Seitdem sinkt der Spotpreis kontinuierlich und liegt aktuell bei rund 4.500 Dollar, teilt das Institut mit.

(Ende)
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