pte20240621004 Handel/Dienstleistungen, Kultur/Lifestyle

Werbung beeinflusst die Lebenszufriedenheit

Wissenschaftliche Erhebung hat den Zusammenhang für insgesamt 76 Länder untersucht


Werbung: Fluch und Segen für Konsumenten (Foto: pixabay.com, Javier Rodriguez)
Werbung: Fluch und Segen für Konsumenten (Foto: pixabay.com, Javier Rodriguez)

Tempe (pte004/21.06.2024/06:15)

Werbung steigert die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Diesen vollmundigen Slogan aller Marketer haben Michael Wiles von der Arizona State University, Saeed Janani von der University of Denver, Darima Fotheringham von der Texas Tech University und Chadwick Miller von der Washington State University untersucht.

Allgegenwärtige Werbung

Laut Wiles ist aufgrund der Allgegenwart von Werbung und ihrer Fähigkeit zur Beeinflussung von Konsumentscheidungen aller Grund zur Annahme vorhanden, dass Werbung auch mit der Lebenszufriedenheit in Zusammenhang steht. "Werbung kann ein wirksamer Mechanismus zur Informationsverbreitung sein. Die Menschen verlassen sich darauf, wenn es darum geht, Wissen über Konsum-Alternativen zu sammeln. Dadurch verbessert sich am Ende auch die Lebenszufriedenheit."

Eine andere Sicht der Werbung beruht auf der Sichtweise, dass sie dafür da ist, die eigentlichen Konsumvorlieben der Menschen zu verfälschen, sodass sie letzten Ende Produkte kaufen, die sie nicht wirklich brauchen oder haben wollen. In der Folge führt die Werbung, so die kritische Meinung, zu unrealistischen oder ungesunden Konsumnormen. Bei diesem Ansatz komme es zu einer verringerten Lebenszufriedenheit.

Uneinheitliches Ergebnis

Für die aktuelle Studie haben die Forscher von 2006 bis 2019 bestimmte Muster in 76 Ländern untersucht. Sie analysierten, wie die Werbeausgaben pro Kopf mit der Lebenszufriedenheit im jeweiligen Land in Zusammenhang standen. Dafür entwickelte das Team empirische Forschungsmodelle, die die Wahrnehmungsdaten aufschlüsselten. Wiles zufolge steht die Werbeausgabe pro Kopf in einer positiven Verbindung mit der durchschnittlichen Lebenszufriedenheit.

"Bis zu einem gewissen Grad kann zu viel Werbung auch negative Folgen haben. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man Faktoren wie die Kultur, das Einkommen und andere Bereiche der Ungleichstellung berücksichtigt. Werbung kann also, in manchen Situationen, zu einer verringerten Lebenszufriedenheit beitragen", wendet der Wissenschaftler ein.

Werde Werbung dafür eingesetzt, die Marktunsicherheit zu verringern, könne diese eine positive Kraft sein. Man müsse sich jedoch immer auch dessen bewusst sein, dass diese Kraft den Materialismus auch übermäßig betonen kann und damit als Tool für die Lebenszufriedenheit in manchen Bereichen eine geringere Bedeutung haben wird. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "Marketing Science" veröffentlicht.

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