pte20240227001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Wetteränderung löst keine Schmerzen aus

Wissenschaftler der University of Sydney entlarven in Studie einen uralten medizinischen Mythos


Schmerzendes Knie: Doch das hat nichts mit dem Wetter zu tun (Foto: u_if8o5n0ioo, pixabay.com)
Schmerzendes Knie: Doch das hat nichts mit dem Wetter zu tun (Foto: u_if8o5n0ioo, pixabay.com)

Sydney (pte001/27.02.2024/06:05)

Laut Forschern der University of Sydney gibt es keinen Zusammenhang zwischen Wetteränderungen und Muskel- oder Gelenkschmerzen. Damit wird die weitverbreitete Annahme widerlegt, dass Veränderungen der Wetterparameter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit Schmerzen des Bewegungsapparats oder Arthritis auslösen können.

Gichtanfälle wetterabhängig

Seit Langem besteht der Glaube, dass Veränderungen der Wetterbedingungen, wie zum Beispiel drohender Regen oder Temperaturänderungen, Schmerzen auslösen oder verschlimmern. Doch die Forscher haben dafür keinerlei Beweise gefunden. Hohe Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit könnten allerdings das Risiko eines Gichtanfalls verdoppeln, weil eine solche Wetterlage zu Dehydrierung und erhöhter Harnsäurekonzentration bei Menschen führen kann, die anfällig dafür sind.

Mehr als ein Viertel der Australier und Millionen andere leiden an chronischen Muskel-Skelett-Erkrankungen. Viele nehmen das nicht ernst und erklären sich das mit Wetterphänomenen, heißt es. Das verhindere oft eine effektive Behandlung. Diese Menschen sind oft auf sich allein gestellt, klagt Expertin Manuela Ferreira. Ihr Team hat Daten aus internationalen Studien über Zusammenhänge zwischen Wetter und Schmerzen des Bewegungsapparats mit über 15.000 Teilnehmern ausgewertet, die von über 28.000 neuen Erkrankungen oder Verschlimmerungen von Muskel- oder Gelenkschmerzen berichteten.

Nicht auf Therapie verzichten

Am häufigsten klagen die Probanden über Knie- und Hüftschmerzen, gefolgt von Kreuzschmerzen und rheumatoider Arthritis. Einen Zusammenhang mit Veränderungen der Lufttemperatur, der Luftfeuchtigkeit, des Luftdrucks und des Niederschlags ließ sich dabei nicht nachweisen, betonen die Wissenschaftler.

Die Ergebnisse entlarven einen weitverbreiteten medizinischen Mythos. Gleichzeitig sind sie eine wichtige Warnung an die Patienten, nicht das Wetter für ihre Schmerzen verantwortlich zu machen und deshalb auf eine Behandlung zu verzichten. "Wenn es um Schmerzprävention und -linderung geht, sollten sich sowohl Patienten als auch Ärzte darauf konzentrieren, wie man dies am besten erreicht, etwa durch Abnehmen und körperliches Training, statt mit dem Wetter zu hadern", so Ferreira.

(Ende)
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