pte20231024001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

"Hot Yoga" macht Depressionen vergessen

Übungen laut Massachusetts General Hospital bei Raumtemperatur von 35 bis 42 Grad wirkungsvoll


Bikram-Yoga: Das hilft laut Forschern effektiv gegen Depressionen (Foto: SaraJobling, pixabay.com)
Bikram-Yoga: Das hilft laut Forschern effektiv gegen Depressionen (Foto: SaraJobling, pixabay.com)

Boston (pte001/24.10.2023/06:00)

Depression lässt sich mit Bikram-Yoga bekämpfen, wie Forscher des Massachusetts General Hospital herausgefunden haben. Darunter verstehen sie eine Serie von 26 Yoga-Übungen in einem Raum, in dem eine Temperatur von 35 bis 42 Grad Celsius herrscht. Diese überraschende Wirkung von "Hot Yoga", wie dieser Unterricht in den USA genannt wird, hat eine randomisierte klinische Studie mit Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Depression gezeigt.

50 Prozent weniger Symptome

An der achtwöchigen Studie haben 65 Probanden teilgenommen. 33 absolvierten wöchentlich zwei 90-minütige Bikram-Yoga-Sitzungen in einem 40,5 Grad Celsius warmen Raum, 32 erhielten keine Behandlung. Nach dem Ende der Testzeit war bei Yoga-Teilnehmern eine deutlich stärkere Verringerung der depressiven Symptome zu verzeichnen als bei Teilnehmern auf der Warteliste.

Dies wurde anhand der sogenannten IDS-CR-Skala ermittelt, einem Standardverfahren in der Medizin. Den Forschern nach gingen bei 59,3 Prozent der Yoga-Teilnehmer die Symptome um 50 Prozent oder mehr zurück. Darüber hinaus erreichten 44 Prozent sogar so niedrige IDS-CR-Werte, dass ihre Depression praktisch nicht mehr vorhanden war. Die Teilnehmer bewerteten die heißen Yoga-Sitzungen positiv und stellten keine schwerwiegenden nachteiligen Auswirkungen fest.

Eine Sitzung pro Woche reicht

Depressive Symptome reduzierten sich sogar bei Teilnehmern, die nur die Hälfte der verschriebenen "Yoga-Dosis" erhielten, was darauf hindeutet, dass eine Bikram-Sitzung pro Woche schon ausreichen könnte. "Yoga und wärmebasierte Interventionen können die medikamentöse Behandlung ergänzen", sagt Maren Nyer, Direktorin für Yoga-Studien an der Klinik und Assistenzprofessorin für Psychiatrie an der Harvard Medical School. "Wir entwickeln derzeit neue Studien mit dem Ziel, den spezifischen Beitrag jedes Elements - Hitze und Yoga zur Linderung von Depression - genau bestimmen zu können."

Weitere Forschungsarbeit sei jedoch erforderlich, um Bikram- und normales Yoga bei der Bekämpfung von Depressionen zu vergleichen und herauszufinden, ob Wärme über Yoga hinausgehende Vorteile bei der Behandlung hat, sagt auch David Mischoulon, ebenfalls Assistenzprofessor für Psychologie an der Harvard Medical School.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|