pte20231027001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Ärzte können Schlaganfall-Spätfolgen lindern

Repetitive transkranielle Magnetstimulation: Defekte im Gehirn mit Magnetfeldern behandelt


"Gewitter" im Gehirn: Forscher behandeln Schlaganfall-Spätfolgen (Bild: geralt, pixabay.com)

Los Angeles (pte001/27.10.2023/06:00)

Ärzte an der medizinischen Fakultät der University of California Los Angeles nutzen die sogenannte repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) bei Schlaganfallpatienten zur Behandlung der Spätfolgen. Die Methode wurde bisher zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, wie pressetext berichtete. Zu den zu behandelnden Symptomen gehören ein langsamer und unsicherer Gang, Gleichgewichtsstörungen sowie Harninkontinenz.

Erprobtes Verfahren

Bei der rTMS wird auf den Kopf des Patienten eine Magnetspule gelegt und so platziert, dass das Magnetfeld genau den Bereich des Gehirns trifft, der für die Spätfolgen des Schlaganfalls verantwortlich gemacht wird. Fünf Tage lang wird der Patient dem Magnetfeld ausgesetzt, das sowohl auf die rechte als auch auf die linke Kleinhirnhemisphäre abzielt. Schon nach zwei Tagen glaubt der Patient eine Verbesserung zu verspüren, die aber noch nicht objektiv nachweisbar ist. Am fünften Tag, so die Forscher, sind dagegen objektive Verbesserungen zu verzeichnen.

In Tests erhöhte sich die Gehgeschwindigkeit von 0,57 auf 0,60 Meter pro Sekunde. Auch das Gleichgewicht verbesserte sich, gemessen anhand der Berg-Balance-Skala. Der Wert stieg deutlich von von 27 auf 38 an. Noch wichtiger war, dass sich der Patient ohne Hilfe aus einer sitzenden Position erheben konnte. Er war auch wieder fähig, sich zu bücken, um einen Bleistift aufzuheben. Er berichtete von einer verbesserten Balance und Stabilität bei alltäglichen Aktivitäten im Badezimmer wie Duschen und Rasieren, was ihm vor der Behandlung nicht möglich war.

Langfristwirkung unklar

"Es ist das erste Mal, dass rTMS erfolgreich bei einem Schlaganfallpatienten eingesetzt worden ist", sagt der Psychiater Evan Hy Einstein, der die Behandlung leitete. Jetzt sei weitere Forschung nötig, um den langfristigen klinischen Nutzen zu ermitteln und die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen dieser innovativen Behandlung zu entschlüsseln.

(Ende)
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