Beschwerdeflut beim Deutschen Presserat
Love Parade und Satire-Zeitschrift "Titanic" sorgen für viel Kritik
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Urteil: Presserat prüft Beschwerden (Foto: pixelio.de / Rainer Sturm) |
Berlin (pte027/06.09.2010/13:00) Der Deutsche Presserat http://www.presserat.de wird heuer von Beschwerden überflutet. In den acht Monaten dieses Jahres kam es schon zu 1.283 Hinweise auf angebliche Verstöße gegen den Pressekodex. 2009 waren es nur 1.268. "Wir hatten dieses Jahr schon Anlässe für viele Beschwerden. Unter anderem geriet das Titelbild der Satire-Zeitschrift 'Titanic' ins Kreuzfeuer der Kritik", so Lutz Tillmann, Geschäftsführer vom Deutschen Presserat im pressetext-Interview.
Das Bild zeigt eine satirische Darstellung der Missbrauchsfälle der katholischen Kirche. "Es kam zu zirka 190 Beschwerden", erklärt Tillmann. Am häufigsten gab es Kritikpunkte über die Berichterstattung zur Massenpanik bei der Love Parade. Insgesamt 231 Hinweise auf angebliche Verstöße sind allein wegen diesem Anlass eingegangen.
Rekord an Beschwerden
"Die Beschwerdezahlen waren noch nie so hoch wie in diesem Jahr", sagt der Geschäftsführer. Das habe auch damit zu tun, dass viele Beschwerden über das Internet eingehen. Diese Möglichkeit gibt es seit Anfang 2009. "Dadurch ist die Bekanntheit des Deutschen Presserats in den letzten Jahren enorm gestiegen." Auch der Werberat http://www.werberat.de hat im Jahr 2009 das System der Beschwerde per Internet vereinfacht. Die Menge an Kritik ist dadurch sprunghaft angestiegen. (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/news/100902028/)
Die Beschwerden reichen von allgemeinen Sorgfaltspflichtverstößen über Persönlichkeitsverletzungen. "Wir prüfen jeden Fall einzeln und loten aus, ob er den Kodex verletzt und ob der Presserat dafür zuständig ist", erklärt Tillmann gegenüber pressetext. Sollte dem so sein, wird die Beschwerde dem zuständigen Ausschuss vorgetragen und dieser entscheidet dann die weitere Vorgehensweise.
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