pte20250206003 in Leben

Amifostin ist Waffe gegen aggressiven Krebs

Bauchspeicheldrüse lässt sich dank Verfahren der Rice University bald schonender bestrahlen


Krebszellen: lassen sich künftig nebenwirkungsärmer bestrahlen (Bild: rice.edu)
Krebszellen: lassen sich künftig nebenwirkungsärmer bestrahlen (Bild: rice.edu)

Houston (pte003/06.02.2025/06:05)

Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs haben dank Forschern der Rice University möglicherweise bald bessere Chancen. Nebenwirkungen der Strahlentherapie ließen sich demnach mit Amifostin verhindern. Es schützt gesunde Zellen vor den gefährlichen Strahlen und mindert nicht deren tödliche Folgen für Krebszellen, heißt es. Nebenwirkungen würden so verhindert oder wenigstens minimiert. Doch Amifostin gezielt in die gesunden Zellen zu schmuggeln, ist bisher nicht gelungen.

Genaue Platzierung

James Tour hat zusammen mit Experten des Spin-offs Xerient eine Methode entwickelt, mit der sich Amifostin genau dort platzieren lässt, wo es seine schützende Wirkung entfalten muss. Zunächst hat Tours Team nachgewiesen, dass das Präparat den Magen-Darm-Trakt selektiv vor Strahlung schützt, wenn es oral eingenommen wird. Die Magensäure zerstört allerdings einen großen Teil des Wirkstoffs, ehe dieser am Ziel angekommen ist.

Die nötige Überdosierung hatte ihrerseits starke Nebenwirkungen. Deshalb haben die Wissenschaftler einen anderen Weg gesucht und fanden gleich zwei Lösungen. Zum einen verpackten sie das schützende Element, das sie in Tablettenform herstellten, in eine Hülle, die dem Magensaft Widerstand leistete. So gelangte es unbeschadet an Ziel.

Per Nase in den Darm

Noch präziser lässt sich das Mittel mit einem nasoduodenalen Schlauch verabreichen. Dieser wird in die Nase eingeführt und durch den Magen in den Zwölffingerdarm geleitet. Der Abschnitt ist bei einer Strahlentherapie besonders gefährdet, sodass er speziell geschützt werden muss. "Unsere Methode schützt diesen kritischen Bereich und ermöglicht gleichzeitig eine aggressive Behandlung von Tumoren der Bauchspeicheldrüse", so Guy Yachin, Mitbegründer und CEO von Xerient.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass hochdosierte Bestrahlung die Überlebensrate von Patienten mit inoperablem Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich verbessert. "Das war schon immer eine aussichtsreiche Option, aber uns fehlten bisher die Mittel, um das umliegende gesunde Gewebe zu schützen. Unsere Innovation könnte diese Möglichkeit endlich Wirklichkeit werden lassen", so Yachin. Das Verfahren wird nun in klinischen Studien getestet, ehe es für Menschen zugelassen wird.



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