pte20230615004 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Bitumen wird zu wertvollen Kohlenstofffasern

Kanadische Forscher rechnen mit Produktion ab 2024 - Anwendung für sicherere E-Autos denkbar


Yasmine Abdin und UBC-Kollegen im Labor (Foto: apsc.ubc.ca, Paul Joseph)
Yasmine Abdin und UBC-Kollegen im Labor (Foto: apsc.ubc.ca, Paul Joseph)

Vancouver (pte004/15.06.2023/06:15)

Forscher der University of British Columbia (UBC) haben schwarzes Bitumen in grüne Kohlenstofffasern verwandelt. Das klebrige Produkt aus Ölsanden der kanadischen Provinz Alberta wird meist als Brennstoff verbrannt oder zu Asphaltbelag. Dank der in "Advances in Natural Sciences: Nanoscience and Nanotechnology" vorgestellten Methode der UBC-Wissenschaftler wird Bitumen zu Kohlenstofffasern, die Flugzeuge und Hockeyschläger leicht und haltbar und E-Autos sicherer und effizienter machen.

Billigere Fasern

Für ihre Lösung haben die Forscher das Schmelzspinnverfahren genutzt, um Fasern in zwei Größen sauber und günstig herzustellen. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf zwölf Dollar pro Kilogramm, verglichen mit kommerziellen Kohlenstofffasern, die normalerweise 33 Dollar pro Kilogramm kosten. Die Lösung hat die ersten beiden Phasen der "Carbon Fibre Grand Challenge" gewonnen, einem von Alberta Innovates ins Leben gerufenen Wettbewerb zur Gewinnung wertvoller Produkte aus Ölsand.

Das Team rechnet mit dem Beginn der kommerziellen Produktion im Jahr 2024 und sieht ein breites Anwendungsspektrum für seine Kohlenstofffasern in E-Autos, die die Leistung des Fahrzeugs verbessern und letztlich dazu beitragen, die Akzeptanz von E-Autos zu erhöhen. "Karosserien aus Kohlenstofffasern können das Gewicht eines typischen E-Aauto-Batteriepacks ausgleichen. Die Verwendung von Kohlenstofffasern im Fahrgestell hilft der Batterie, kühl zu bleiben, was die Sicherheit erhöht und die Reichweite vergrößert", sagt UBC-Werkstoffingenieurin Yasmine Abdin.

Wettbewerbsvorteil

Angesichts der Tatsache, dass in Kanada jährlich etwa zwei Mio. Autos und andere leichte Fahrzeuge hergestellt werden, könnte die Verwendung heimischer Kohlenstofffasern den Autoherstellern einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und zugleich Kanadas Zielen zur Reduktion von Emissionen dienen, so die Wissenschaftler abschließend.

(Ende)
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