pte20231016002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Epigenetische Uhr stellt biologisches Alter fest

Chronische Nierenerkrankte altern laut der "Glasgow-Karolinska Clock" unterschiedlich schnell


Alte Hände: Prozess des Alterns läuft unterschiedlich schnell ab (Foto: pixabay.com, Sabine van Erp)
Alte Hände: Prozess des Alterns läuft unterschiedlich schnell ab (Foto: pixabay.com, Sabine van Erp)

Glasgow (pte002/16.10.2023/06:00)

Forscher der University of Glasgow und des Karolinska Institutet haben einen neuen Test entwickelt, der in einem klinischen Umfeld die biologische Alterung genau feststellt. Die Entwicklung ist während der Untersuchung von Patienten in Hinblick auf die Alterungseffekte chronischer Nierenerkrankungen geglückt. Der Test ist eine Art epigenetische Uhr, die bei gesundem und krankem Gewebe genau funktioniert. Diese Art der biochemischen Beurteilung konzentriert sich auf die DNA, um zu verstehen, wie gut der Körper im Vergleich zu seinem chronologischen Alter altert.

400 Nierenkranke untersucht

Die Experten haben in Schweden über 400 Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung gemeinsam mit 100 entsprechenden Kontrollen analysiert, um die Folgen der Alterung auf die Krankheit besser zu verstehen. Auch die Durchführung von Dialysen und der Zustand nach einer Nierentransplantation wurden berücksichtigt. Dafür wurden Tests durchgeführt - Blut-Biomarker, die Autofluoreszenz der Haut und epigenetische Uhren. Details sind im "Journal of Internal Medicine" erschienen.

Die Uhren sind zur Feststellung der Veränderung des biologischen Alters bei rund 47 Patienten ein Jahr nach der Nierentransplantation oder ein Jahr nach dem Beginn der Dialyse genutzt worden. Dabei wurde auch das gesunde Gewebe von 48 Kontrollen untersucht. Fazit: Die biologische Uhr tickt bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung schneller als beim Durchschnitt. Das ist auch nach der Beendigung der Dialyse der Fall. Erst eine Nierentransplantation verlangsamte die Uhr.

Neue Clock breit einsetzbar

Diese epigenetischen Uhren weisen jedoch alle ein ähnliches Bild auf und erweisen sich bei Tests mit gesundem Gewebe alle in einem unterschiedlichen Ausmaß als ungenau. Daher haben die Forscher mit der "Glasgow-Karolinska Clock" eine neue und genauere epigenetische Uhr entworfen, die bei gesundem und krankem Gewebe funktioniert. Ihre Ergebnisse entsprechen dem, was Ärzte bei Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung beobachtet haben.

Epigenetische Uhren gelten heute als der Goldstandard für die genaue Feststellung des Alters jenseits des biologischen Alters einer Person. Ihre Funktion beruht auf der Messung der Methylierungs-Tags der DNA. Laut Studienleiter Paul Shiels wird das Methylierungs-Tagging durch die Nahrung und auch das Mikrobiom des Darms beeinflusst. "Daher hat diese neue Uhr ein wirkliches Potenzial für die Evaluierung von Lebensstilinterventionen wie der Ernährung, die bei der Beschäftigung mit Themen wie gesundheitlichen Ungleichheiten Fortschritte bringen könnte", so Shiels.

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