Jeder dritte Deutsche schiebt Zahlungen auf
Verbraucher-Umfrage der Schufa sieht vor allem Schwierigkeiten bei Einkommen unter 2.000 Euro
Leere Taschen: Immer mehr Deutsche müssen Zahlungen hinauszögern (Foto: pixabay.com, 1820796) |
Wiesbaden (pte023/13.11.2023/13:59)
Finanzielle Reserven antasten, Geld bei Familie und Freunden borgen und die Begleichung von Rechnungen aufschieben: Die wirtschaftliche Lage der deutschen Haushalte ist angespannt. Zu dem Schluss kommt die Verbraucher-Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Schufa. So hat jeder Dritte in den vergangenen sechs Monaten die Zahlung von Rechnungen bis zur Zahlungsfrist oder darüber hinaus hinausgezögert. Im Frühjahr waren es nur 27 Prozent.
Rückgriff auf Erspartes
55 Prozent der Deutschen gaben an, seit Jahresbeginn 2023 über weniger Einkommen zu verfügen und gut jeder Zweite hat in den vergangenen sechs Monaten auf Ersparnisse zurückgreifen müssen. Doch sind in immer mehr Haushalten die Rücklagen aufgebraucht (20 Prozent; im Februar 2023 nur 14 Prozent). Genügend Rücklagen hat nur jeder fünfte Haushalt.
Knapp jeder dritte Haushalt verfügt zwar noch über Rücklagen, fürchtet aber, dass diese in naher Zukunft nicht ausreichen werden. Schwierig ist die Lage in den unteren Einkommensgruppen (unter 2.000 Euro): Hier sagen nur elf Prozent, über genügend Rücklagen zu verfügen. 37 Prozent haben keine Reserven und 23 Prozent haben sie bereits aufgebraucht.
Auch Mittelstand besorgt
Um Engpässe zu überwinden, hat sich jeder Fünfte bereits Geld bei Verwandten oder Freunden geliehen, ebenso viele haben staatliche Hilfe in Anspruch genommen. Im Februar 2023 waren es jeweils 14 Prozent. Zudem sagen 74 Prozent der Befragten, dass sie derzeit beim Einkaufen und Shoppen ganz bewusst weniger Geld ausgeben.
Knapp zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) blicken auch weiterhin sorgenvoll in die Zukunft (Februar 2023: 63 Prozent). Die Zukunftsangst ist besonders in den mittleren Einkommensgruppen (2.000 bis 4.000 Euro) angestiegen. 66 Prozent der Menschen in dieser Einkommensklasse haben Angst vor der Zukunft - im Februar 2023 waren es noch 58 Prozent.
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