pte20240730001 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Kanadier nutzen Facebook weniger für News

Medienwissenschaftler der Universität Laval sehen drastischen Rückgang der Nutzung seit 2016


Facebook: in Kanada seltener für News genutzt (Bild: Pete Linforth, pixabay.com)
Facebook: in Kanada seltener für News genutzt (Bild: Pete Linforth, pixabay.com)

Quebec (pte001/30.07.2024/06:00)

Facebook wird zumindest in Kanada immer seltener als Quelle für Nachrichten genutzt. Das zeigt die jüngste Ausgabe des "Digital News Report" der Medienwissenschaftler Collette Brin und Sébastien Charlton von der Universität Laval. Diese jährliche Umfrage umfasst Daten von über 95.000 Nachrichtenkonsumenten in 47 Ländern. Brin und Charlton berichten darüber in "The Conversation".

Überdurchschnittliche Skepsis

Dieser Trend weg von Facebook, der bereits seit einiger Zeit zu beobachten ist, hat sich nach der Entscheidung der Muttergesellschaft Meta, journalistische Inhalte auf einigen seiner Plattformen zu sperren, noch verstärkt. Laut dem "Digital News Report" ist die Nutzung von Facebook für Nachrichten seit 2016 um 16 Prozentpunkte gesunken - von 42 im Jahr 2016 auf 26 Prozent im Jahr 2024, und zwar im Vereinigten Königreich, in den USA, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Irland, Dänemark, Finnland, Australien, Brasilien und Japan. In Kanada war der Rückgang mit 21 Prozentpunkten noch stärker, von 46 Prozent im Jahr 2016 auf 25 im Jahr 2024.

Trotz der Einschränkungen von Meta für journalistische Inhalte gaben viele kanadische Facebook- und Instagram-Nutzer an, dass es ihnen leicht falle, vertrauenswürdige von nicht vertrauenswürdigen Nachrichten zu unterscheiden (48 Prozent der Facebook-Nutzer und 44 Prozent der Instagram-Nutzer). Umgekehrt ist TikTok die Plattform, auf der es den Nutzern am schwersten fällt, wahre Nachrichten von Fake News zu unterscheiden. Während es 40 Prozent der kanadischen Nutzer leicht fanden, fiel es jedem Dritten (33 Prozent) schwer.

KI-Einsatz erzeugt Unbehagen

Die Umfrage offenbart auch ein gewisses Misstrauen der Kanadier gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI), das mit anderen internationalen Trends übereinstimmt. 52 Prozent der Kanadier geben an, sich bei der Vorstellung unwohl zu fühlen, wenn Nachrichten hauptsächlich von KI mit lediglich einem gewissen Maß an menschlicher Kontrolle produziert werden. Nur ein kleiner Teil (17 Prozent) begrüßt diese Praxis. Wurde KI bei der Nachrichtenproduktion jedoch von menschlichen Journalisten unterstützt, war das Urteil positiver: 39 Prozent der Kanadier sind damit einverstanden, und nur 27 Prozent äußern Unbehagen.

(Ende)
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