pte20240730002 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

USA: Nur wenige Cannabis-Firmen profitabel

Lobby fordert laut neuer Branchenumfrage von Whitney Economics andere Steuerklassifizierung


Durchziehen: Geschäft mit Cannabis läuft in den USA selten gut (Foto: audreysteenhaut, pixabay.com)
Durchziehen: Geschäft mit Cannabis läuft in den USA selten gut (Foto: audreysteenhaut, pixabay.com)

Portland (pte002/30.07.2024/06:05)

Unternehmen, die mit der in vielen US-Bundesstaaten legalen Droge Cannabis und/oder mit Hanfprodukten handeln, arbeiten nur selten kostendeckend oder erwirtschaften gar Gewinne. Das zeigt eine Umfrage von Whitney Economics, ein US-Beratungs-, Daten- und Wirtschaftsforschungsunternehmen für Cannabis- und Hanffirmen. Danach arbeiten nur 27,27 Prozent der Firmen in dem Bereich profitabel. 40,56 Prozent sind kostendeckend, während 32,17 Prozent sagen, sie sind nicht profitabel. 2022 arbeiteten noch 42,40 Prozent profitabel, heißt es.

"Minenfeld voller Risiken"

Whitney-Economics-Gründer Beau Whitney warnt vor Krediten, die mit persönlichen Bürgschaften und hohen Zinsen vergeben werden, was zu einer "fast räuberischen Kreditvergabe" führe. "Wenn man in dieser Branche scheitert, ist das nicht nur ein unternehmerisches Versagen, sondern auch die Vernichtung von persönlichem Wohlstand. Obwohl die Branche flexibel ist, sind die Regulierungs- und Gesetzgebungsverfahren eine andere Geschichte", so Whitney.

Die Gesetzgeber konzentrierten sich auf die öffentliche Gesundheit und die öffentliche Sicherheit statt auf die Gesundheit der Betreiber und der Lizenznehmer. "Durch die Aufrechterhaltung einer Politik der öffentlichen Sicherheit werden die Bedürfnisse der Lizenznehmer nicht berücksichtigt", unterstreicht der Branchenexperte.

Über 50 Prozent Steuerlast

Teilweise verantwortlich für die Misere sind die hohen Steuern. Einige US-Cannabis-Unternehmen haben laut der Analyse einen effektiven Steuersatz von 52,5 Prozent. Wenn Cannabis steuerlich neu klassifiziert würde, reduziere sich die Steuerbelastung und erhöhe den Cashflow, so die Prognose. Vor allem fehlende Abschreibungsmöglichkeiten beeinträchtigten die Gewinne.

"Diese Unternehmen halten sich an die staatlichen Gesetze und verdienen es wie jedes andere kleine Unternehmen in Amerika behandelt zu werden", fordert Michelle Rutter Friberg, Direktorin für Regierungsbeziehungen bei der National Cannabis Industry Association. Whitney warnt sogar davor, dass steuerlich gebeutelte Unternehmen aus dieser Branche in die Illegalität wechseln.

(Ende)
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