Interaktion ohne Smartphone stärkt Vertrauen
Laborexperimente mit Studenten zeigen größere Bereitschaft zum Teilen bei sozialem Austausch
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Interaktion: Persönliche Kommunikation stärkt das Vertrauen (Bild: pixabay.com, GrumpyBeere) |
Los Angeles (pte002/29.07.2024/06:05)
Die permanente Nutzung von Smartphones, Tablets und Co im Alltag anstelle der Interaktion mit anderen Menschen beeinträchtigt die Vertrauenswürdigkeit massiv. Zu dem Schluss kommt ein Laborexperiment von Forschern der University of California Los Angeles und der Rady School of Management der UC San Diego. Details sind im "Journal of Economic Psychology" veröffentlicht worden.
20 Minuten lang warten
Für ihr Experiment haben die Wissenschaftler Gruppen von sechs Studenten in ein Labor gebracht und ließen sie 20 Minuten lang zusammen warten. Einigen Gruppen war es erlaubt, ihre Handys wie gewohnt zu benutzen. Bei anderen nahmen die Forscher die Handys ab und ließen sie ohne diese warten.
Anschließend teilten die Experten die Probanden in Paare auf, um ein einfaches Vertrauensspiel zu spielen, bei dem sie die Möglichkeit hatten, mehr Geld zu verdienen, indem sie im Voraus teilten - wenn sie ihrem Partner zutrauten, den endgültigen Gewinn zu teilen, anstatt ihn zu behalten, und wenn ihr Partner tatsächlich Geld zurückschickte.
Verzicht bringt allen was
Diejenigen, die keine Handys hatten und auch mit anderen Menschen im Warteraum interagierten, neigten dazu, im Voraus mehr zu teilen als diejenigen, die nicht interagierten. Noch signifikanter war, dass die Partner ohne Handys auch mehr zurückgaben als diejenigen mit Handys - und mehr, als sie erhalten hatten.
Die Forscher führen diese Großzügigkeit auf das Vertrauen zurück, das entsteht, wenn Menschen miteinander in Kontakt treten. Im Falle von Kindern, so die Forscher, bedeutet das: Sie erlernen mehr soziale Fähigkeiten, indem sie während des Schultags oder im Sommerlager auf ihre Handys verzichten.
In einem geschäftlichen Kontext könnten Manager ein Gefühl des Vertrauens fördern, indem sie die Handy-Nutzung zu bestimmten Zeiten einschränken - etwa bei Orientierungen, wenn neue Mitarbeiter dazu ermutigt werden könnten, ihre Handys beim Betreten des Raumes abzugeben und sie beim Verlassen wieder abzuholen, raten die Fachleute abschließend.
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