pte20231212003 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

London für Investment-Nachhaltigkeits-Leitfaden

Anleger sollen sich leichter für umweltverträgliche Produkte und Aktivitäten entscheiden können


Pfund: Briten sollen ihre Pounds grüner anlegen (Foto: Stefan Schweihofer, pixabay.com)
Pfund: Briten sollen ihre Pounds grüner anlegen (Foto: Stefan Schweihofer, pixabay.com)

London (pte003/12.12.2023/06:10)

Nach Frankreich, Belgien, Österreich, Luxemburg und den nordeuropäischen Ländern führt jetzt auch Großbritannien staatliche Gütesiegel ein. Diese sollen Anlegern bei der Entscheidungsfindung helfen, in umweltverträgliche Produkte und Aktivitäten zu investieren. Ab Juli 2024 können Anleger sich für Investitionen in Unternehmen entscheiden, die ihre Nachhaltigkeit verbessern, dieses Ziel besonders im Fokus haben, die umweltwirksame Maßnahmen ergreifen oder für Unternehmen mit gemischten Nachhaltigkeitszielen.

Nachhaltigere Finanzmärkte

Zudem entwickelt die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) eine grüne Taxonomie für britische Unternehmen. Diese beinhaltet eine Reihe von Schwellenwerten und Ziele, um zu beurteilen, ob Produkte oder Aktivitäten nachhaltige Ziele erfüllen. Damit können Regierungen eine Rolle dabei spielen, die Finanzmärkte nachhaltiger zu machen und die Welt das 1,5-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung einhält. Untersuchungen zu französischen Gütesiegeln für nachhaltige Investitionen legten nah, dass dies eine innovative Möglichkeit für Regierungen ist, Investoren bei der Bewältigung ihrer Nachhaltigkeitsbedenken zu unterstützen.

Bisher nutzen Regierungen weitgehend Grundsätze oder regelbasierte Offenlegungsvorschriften, um Unternehmen auf Nachhaltigkeit auszurichten. Solche Regelungen ermutigen oder verpflichten Unternehmen zu offenbaren, wie sie mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen umgehen. Staatlich koordinierte Kennzeichnungssysteme sind eine weitaus praxisorientiertere Form der Regulierung, meint "The Conversation", die Online-Plattform eines Netzwerks von gemeinnützigen Medienunternehmen, die Nachrichten und Forschungsberichte online mit begleitenden Expertenmeinungen und -analysen veröffentlicht.

Keinerlei Greenwashing mehr

Das FCA-Kennzeichnungssystem lehnt sich an das europäischen "Sustainable Finance Disclosure Regime" (SFDR) an. Es war nur für die Offenlegung konzipiert, enthielt aber strenge Vorgaben in Bezug auf technische Nachhaltigkeitsanforderungen. Daher nutzt die Investmentbranche die SFDR als De-facto-Kennzeichnungssystem. Einige Marktteilnehmer haben die SFDR auch als Marketing-Möglichkeit genutzt. Sie schmückten Anlageprodukte mit dem Wort "Nachhaltigkeit", ohne ihre Anlagestrategie mit evidenzbasierten Nachhaltigkeitszielen auszustatten. Infolgedessen wurde das, was als bahnbrechendes Regulierungsinstrument konzipiert war, manchmal auch für Greenwashing missbraucht und verwirrte die Anleger.

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