pte20240725002 Bildung/Karriere, Politik/Recht

Mehr Frauen im Vorstand reichen nicht aus

Untersuchung der University of Otago zeigt: Aufstieg muss von unten nach oben zu schaffen sein


Managerin: Vorbilder sind für Frauen wichtig (Foto: pixabay.com, Giselle Garau)
Managerin: Vorbilder sind für Frauen wichtig (Foto: pixabay.com, Giselle Garau)

Dunedin (pte002/25.07.2024/06:05)

Die Arbeitswelt braucht mehr Frauen im Management, um eine Geschlechtervielfalt zu ermöglichen, anstatt sich auf die Besetzung von Frauen im Vorstand zu verlassen. Zu dem Fazit kommt eine Studie unter der Leitung von Helen Roberts von der University of Otago. Die Forscherin hat untersucht, wie sich Gleichberechtigung erzielen lässt, indem Faktoren analysiert werden, die die Vertretung von Frauen im Management und in Leitungspositionen verbessern können. Dafür müssten Frauen in Management-Positionen eingesetzt werden.

Mehr Frauen in Leitungs-Jobs

Zwar befinden sich Frauen im Vorstand in einer guten Position, um für Änderungen einzutreten, die Größenordnung ihres Einflusses bleibt jedoch, so Roberts, relativ gering. Dieser Effekt sei in niedrigeren Bereichen des Managements sogar noch kleiner. Mehr Frauen in Führungspositionen könnte nur eine Strategie sein, die die Organisationen zum Erreichen der Geschlechtergerechtigkeit einsetzen sollten.

Aufgrund des Fehlens von Daten in Neuseeland haben die Co-Autoren Kevin Stainback und Pallab Biswas die australischen Daten zu börsennotierten und privaten Unternehmen zwischen 2014 und 2020 untersucht. Diese Daten stammen mit der Workplace Gender Equality Agency von einer gesetzlichen Behörde. Laut Robert lassen sich diese Daten sehr gut auf die Unternehmen in Neuseeland anwenden.

In beiden Ländern stehen die gleichen Fragen zur Verbesserung der Repräsentation von Frauen in der Arbeitswelt an der Tagesordnung. Ohne Frauen im Top-Management gibt es keine Belege dafür, dass Frauen in Vorständen die Zahl von Frauen allgemein oder im niedrigeren bis mittleren Management beeinflussen. Dabei sei es wichtig, dass Frauen den Aufstieg von niedrigeren Positionen ins Management schafften.

"Pipeline-Effekt" nur ein Weg

Roberts zufolge gibt es ein Durchsickern von oben nach unten und einen "Pipeline-Effekt" - beide sind notwendig, um in der Arbeitswelt eine größere Vielfalt zu erzielen. Schließlich zeigte es sich auch, dass eine Managerin direkt über oder unter einer geplanten Einstellung die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eine Frau diesen Job bekommt.

Diese Ergebnisse sind vor allem dann von großer Bedeutung, wenn sie im Kontext der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gesehen werden. Aktuelle Daten zeigen, dass die Ziele im Bereich der Gleichberechtigung bis 2030 sehr wahrscheinlich nicht erreicht werden. Die Statistiken der Vereinten Nationen für 2023 belegen, dass die Repräsentation von Frauen im Management bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Fortschritte erst in 140 Jahren eine Gleichheit mit den Männern erreichen würde.

Roberts nch müssen Unternehmen Frauen in allen Bereichen des Managements fördern, und das durch das Festlegen von transparenten Diversitätszielen. Diese Ziele seien dann auch entsprechend zu analysieren und der Fortschritt regelmäßig zu überprüfen. Die Forschungsergebnisse sind in "Human Resource Management" veröffentlicht worden.

(Ende)
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