pte20240801019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Metalloid Tellur birgt Risiko für Bluthochdruck

Hohe Werte oft in Nahrungsmitteln - Ergebnisse aus Japan auch für andere Länder zutreffend


Reis: Sehr beliebt und nicht immer ganz gesund (Foto: pixabay.com, günter)
Reis: Sehr beliebt und nicht immer ganz gesund (Foto: pixabay.com, günter)

Nagoya (pte019/01.08.2024/11:30)

Das Risiko für Bluthochdruck nimmt mit höheren Werten an Tellur im Urin zu, zeigt eine Studie unter der Leitung der Nagoya University. Bei der Belastung durch Tellur handelt es sich um eine Verunreinigung, die durch den Abbau des seltenen chemischen Elements und Fertigungsaktivitäten in die Nahrungsmittel gelangt. Die Forscher fordern daher eine bessere Überwachung der Tellurwerte in Lebensmitteln.

Ernährung führende Ursache

Laut Co-Studienautor Takumi Kagawa ist die Ernährung im Vergleich mit anderen Faktoren des Lebensstils die wichtigste Ursache für erhöhte Tellurwerte im Urin. Zu diesen Faktoren gehören das Rauchen, der Arbeitsstatus sowie physiologische Faktoren wie Alter und Geschlecht. In Japan sind Reis und Natto, also fermentierte Sojabohnen, sehr beliebt. Sie sind reich an essenziellen Nährstoffen wie qualitativ hochwertigen Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralien, die gut für die Gesundheit sind.

Das seltene Metalloid Tellur kann jedoch auch in diesen Nahrungsmitteln vorkommen. Abbau und Verarbeitung setzen Staub, Asche und Schlacke frei, die dafür verantwortlich sind, dass Tellur in der Erde vorhanden ist. In bestimmten Fällen kann es von der Erde auf Nutzpflanzen wie Getreide, Karotten und Knoblauch übertragen werden. In der Folge kommen Menschen über die Nahrung mit diesem Metalloid in Kontakt, so die Wissenschaftler.

Zusammenhang festgestellt

An der Studie haben 2.592 japanische Erwachsene teilgenommen. Laut der Analyse stehen höhere Tellurwerte im Urin mit einem höheren Blutdruck und einem häufigeren Auftreten von Bluthochdruck in Zusammenhang. Diese Ergebnisse stimmen bei Mäusen und Menschen überein. Dem leitenden Wissenschaftler Tomoko Misawa nach wurde den Mäusen die gleiche Menge an Tellur verabreicht, wie sie auch Menschen täglich über die Nahrung aufnehmen dürften. Wurde diese Belastung beendet, sanken der Blutdruck und die Tellurwerte im Urin wieder.

Das weist, so Misawa, auf einen direkten Zusammenhang zwischen der Belastung mit Tellur und einem erhöhten Blutdruck hin. Dem Experten Masashi Kato zufolge sind die Tellurwerte in dieser Studie durchaus mit jenen Werten vergleichbar, die sich auch bei der Bevölkerung anderer Länder nachweisen lassen. Die Forschungsergebnisse sind in "Environment International" veröffentlicht worden.

(Ende)
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