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Musikpädagogik: Ohne Support kein Erfolg

Forscherinnen identifizieren fünf musikalische Wege - Teilhabe und Kontinuität besonders wichtig


Musikunterricht am Klavier: Kinder profitieren insgesamt davon (Foto: pixabay.com, Juraj Varga)
Musikunterricht am Klavier: Kinder profitieren insgesamt davon (Foto: pixabay.com, Juraj Varga)

Helsinki (pte016/19.02.2024/11:30)

Das Zeug zum Musiker hängt nicht nur vom Zugang zu einer Musikausbildung ab, sondern bedarf auch unterschiedlicher Unterstützungsnetzwerke sowie wichtiger Motivatoren wie Familienmitglieder, Gleichaltrige oder Lehrer. Zu dem Schluss kommt eine Studie von Anna Kuoppamäki von der University of the Arts Helsinki und Fanny Vilmilä vom Finnish Youth Research Network. Sie haben Faktoren identifiziert, die erhebliche Auswirkungen auf die Entstehung musikalischer Lebensverläufe junger Menschen haben.

Frühe Förderung elementar

Die Formen der Teilhabe unterscheiden sich laut den Expertinnen stark - vier Gruppen wurden identifiziert. Die Bandbreite reicht von Teilnehmern, die seit ihrer frühen Kindheit Musikunterricht erhielten und deren Mütter dabei eine wichtige Rolle spielten. Alle diese jungen Menschen lernten unter anderem eines oder mehrere Musikinstrumente in einer entsprechenden Schule. Sie alle hatten Pläne für eine Karriere im Musikbereich und wurden von ihren Familien und Lehrern unterstützt.

Selbst ihren Weg machten andere Teilnehmer, die ebenfalls früh begannen Musik zu machen. Alle diese jungen Menschen waren am Lernen orientiert. Bei der zweiten Gruppe war der Verlauf jedoch nicht so geradlinig. Hier zeigt sich die Teilhabe in der Fähigkeit, individuelle Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Männliche Teilnehmer in diesem Segment hatten es zu dem schwerer, da die Gleichaltrigen eine Art von Männlichkeit bevorzugten, in der Kunst und Musik keinen Platz hatten.

Die Teilnehmer der dritten Gruppe machten bereits seit der frühen Kindheit mit der Familie Musik. Dabei handelt es sich laut den Forscherinnen um einen wichtigen Beitrag zur musikalischen Entwicklung. Später arbeiteten diese jungen Menschen mit Musik in der Jugendarbeit. Für sie waren die gemeinsamen Aktivitäten von entscheidender Bedeutung. Sie fanden häufig auch in einem lockeren Rahmen statt.

Starke Motivation wichtig

Für den vierten Weg zur Musik war eine starke Selbststeuerung der jungen Menschen typisch. Das war der Fall, obwohl die Familien und Musiklehrer sie unterstützten. Bei dem schließlich an Gleichaltrigen orientierten Zugang zur Musik kam das Interesse erst relativ spät in der frühen Jugend. Kuoppamäki und Vilmilä betonen, dass das Gemeinsame der musikalischen Aktivität, ermöglicht durch die Jugendarbeit, hier von Bedeutung war.

Anders als bei anderen Wegen schufen die Heranwachsenden hier auch Möglichkeiten für andere Gleichaltrige. Durch das Teilen von Möglichkeiten und Fähigkeiten verbesserten sich nämlich auch ihre eigenen. Alle Studienteilnehmer erachteten ihre musikalischen Fähigkeiten im Vergleich zu anderen, die länger spielten oder zusätzlichen Unterricht erhielten, als nicht ausreichend. Sie ließen sich jedoch laut der in "Research Studies in Music Education" veröffentlichten Studie davon nicht entmutigen und suchten aktiv nach ihnen zugänglichen Möglichkeiten.

(Ende)
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