pts20000625004 Umwelt/Energie

TCM ist mehr als nur Akupunktur

Tuina hilft auch Schlaganfall-Patienten


Wien (pts004/25.06.2000/09:45) Die traditionelle chinesische Medizin besteht nicht nur aus Akupunktur und Kräuterheilkunde, sondern auch aus Tuina, der Manualmedizin. Dagmar Zeibig, Heilmasseurin und Masseurmeisterin, hat beim TCM-Symposium, das unter anderem von der Wiener TCM-Akademie http://www.tcm-academy.org veranstaltet wird, einen Workshop und eine Vorlesung über Tuina und deren Anwendungen gehalten.

"Wenn wir den Patienten erklären, dass Tuina Akupressur ist, verstehen sie mehr unter diesem Begriff, obwohl Tuina viel mehr umfasst, als reine Akupressur. Unter Tuina versteht man Rollen, Reiben, Klopfen, Greifen und Kreisen und Traktionsbewegungen, also Manipulationen an Gelenken", so Zeibig. Auch die Moxibustion, die Verwendung von getrocknetem Beifuß auf einem Stück Ingwer, gehört zur Tuina. Diese Wärmebehandlung, bei der die Spitze des getrockneten Beifuß angezündet wird, bleibt aber genau so wie das Schröpfen der Haut, nur Fachleuten vorbehalten. Beide Methoden dienen dazu, Energiebahnen, so genannte Meridiane, durchgängig zu machen und Stagnationen aufzulösen, so Zeibig gegenüber pressetext.austria

Tuina ist als Anwendungsmedizin in Europa noch immer relativ unbekannt. "Unbekannt ist auch", so Zeibig, "dass es auch große Erfolge bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten gibt, wenn diese rasch nach der Erkrankung zur Therapie kommen", so die Masseurin. Dabei wird Tuina gemeinsam mit Akupunktur eingesetzt. Zeibig hat am Guanganmen-Krankenhaus in Peking unter Ding Quan Mao, Professor für Akupunktur und Massage, die weiten Anwendungsgebiete studiert.

"Wir kennen 300 Manipulationen zur Behandlung", erklärt Ding Quan Mao. Die meisten Patienten, die mit Tuina behandelt werden, leiden unter Nackenproblemen, steifen Schultern, Schmerzen im Kreuz oder Knie und unter Athrose, so der Arzt. Zur Untersuchung werden jedoch auch in den TCM-Kliniken in China Computer-Tomographie, Röntgen und Blutbild herangezogen. "Bei der Ausbildung arbeiten wir auf zwei Schienen, die der Erwachsenen und die der Kinder. Kinder haben noch nicht die ausgeprägten Akupunktur- und Tuinapunkte, daher gibt es eine eigene Ausbildung für deren Behandlung", so Quan Mao.

"Ins Krankenhaus von Guanganmen kommen die Patienten jeden zweiten Tag um sich entweder akupunktieren zu lassen oder manuell therapeutisch behandelt zu werden." Das gelte auch für Patienten, die nicht krank im herkömmlichen Sinn unseres Wortes seien. Die Behandlungen werden durchgeführt, um die Menschen bei guter Gesundheit zu halten. "Das ist in Österreich natürlich nicht möglich, daher bekommen meine Patienten immer Übungen zur Selbstbehandlung mit", so Zeibig. Die TCM verlange von jedem Patienten aktives Mitwirken am Gesundungsprozess. (ww)

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