pts20000919033 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

UMTS-Lizenznehmer sind potenzielle Übernahmekandidaten

Telekomexperte Serentschy erwartet Ablöse des E-Commerce durch M-Commerce


Baden (pts033/19.09.2000/13:49) Die bei der bevorstehenden UMTS-Auktion mitbietenden Mobilfunkbetreiber könnten zu Übernahmekandidaten werden. Diese Ansicht vertrat Georg Serentschy, Analyst der internationalen Beraterfirma Arthur D. Little auf der Telekomkongress vom Institute for International Research von tel.con 2000 http://www.iir.at/telcon2000.html in Baden bei Wien. "Der Gewinner hat zwar die Lizenz in der Hand, aber nicht den Kopf am Körper," so Serentschy. Sollte sich ein Bieter beim Versteigern finanziell übernehmen, brauchen andere Interessenten nur auf den Zeitpunkt zu warten, bis sie ihn aufkaufen könnten. Daher empfiehlt der Experte den Bietern, bei der Versteigerung nicht bis zum Äußersten zu gehen.

Das Wachstum am Handy-Markt wird sich laut Serentschy vielleicht schon heuer, spätestens nächstes Jahr deutlich verlangsamen. Dann müßten die Netzbetreiber ihrer selbstgegrabenen Tiefpreisfalle durch neue und attraktive Services entgehen. "Hier wird vor allem M-Commerce eine tragende Rolle spielen", meinte der Analyst. Die mobile Abwicklung von Dienstleistungen aller Art werde den bisherigen E-Commerce ablösen, ist Serentschy überzeugt. Vor allem Personalisierung als auch Lokalisierung würden dabei entscheidend sein. Solange allerdings die Betreiber die Bedenken der Konsumenten - vor allem hinsichtlich der Sicherheitsrisiken - nicht Ernst nehmen würden, werde es mit dem elektronischen Handel nur begrenzt bergauf gehen.

Bis 2005 prophezeite der Experte einen Anstieg der Breitbandanschlüsse von weltweit heute knapp 10 Millionen auf rund 90 Millionen im Jahr 2005. Dabei werde xDSL die Anzahl der Kabelanschlüsse übertreffen. Auch bei Voive over IP sei mit einem starken Anstieg zu rechnen, vor allem in den Zentral- und osteuropäischen Staaten. Das "Schicksal des Ungeheuers von Loch Ness" werde jedoch der Powerline, die Datenübertragung via Stromleitung, ereilen. Nicht die Technologie ist das Problem, sondern dass die Zeit für Schmalbandigkeit zu Ende geht", urteilte Serentschy.

Nach Ansicht des Experten wird bis 2002 der weltweite Datentransfer die reine Sprachtelefonie überholen, daher würden die Telefonanbieter zunehmend auch zu Datennetzbetreibern. Bernhard Wiesinger, zuständig für Business Development beim Telekombetreiber MCI Worldcom, erwartet bis 2004 sogar eine Steigerung um 3500%. (rk)

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