pts20001011042 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

"Para -Cities" prägen die Kulturlandschaft

Forschungsprojekt will Ursachen und Folgen des enormen Flächenverbrauchs im ländlichen Raum bewusst machen


Wien/Weiz/Horn (pts042/11.10.2000/14:16) Ein neues Forschungsprojekt des Wissenschaftsministeriums http://www.bmbwk.gv.at will die rasanten Umbrüche der Strukturen im ländlichen Raum bewusst machen. Unter dem Titel "Forschung zum Mitmachen" untersuchen Experten, lokale Entscheidungsträger und engagierte Bürger die Zusammenhänge für das Entstehen der Einkaufs- und Vergnügungszentren ("Para-Cities") vor den Toren der Mittel- und Kleinstädte.

Thema des im Rahmen des Schwerpunktes Kulturlandschaftsforschung http://www.klf.at stattfindenden Forschungsprojektes sind die Suburbanisierungsprozesse im Umfeld der Städte im ländlichen Raum. Dabei wird eine Verbindung von Expertenwissen mit dem Wissen vor Ort angestrebt. Als Vermittler tritt der ORF mit Ö1 und den Sendungen der Landesstudios (Hörfunk, Fernsehen) auf. Das Projekt wurde bereits vom Schweizerischen Nationalfonds für Forschung mit dem "Swiss Transdisciplinarity Award" ausgezeichnet.

Raum wird durch verbesserte Transportmöglichkeiten von Personen, Gütern, Dienstleistungen und Information immer stärker zu einer Funktion von Zeit. Parallel zu einer Ausbreitung von Wohnsiedlungen und Einfamilienhäusern findet an den Ausfall- und Umfahrungsstraßen eine rasante Konzentration von neuen Gewerbe- und Industriezonen, Verkehrsflächen und von Shopping Centers und Freizeitinfrastrukturen statt. Der Stadtsaum wird zur "Para-City", die Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen aus den Kernzonen der Städte und dem Umland abzieht. Die provokant zugespitzte Frage lautet: Wann folgt die Kirche nach?

Für dieses Projekt wurden die Städte Weiz (St) http://www.weiz.at und Horn (NÖ) http://www.horn.co.at ausgewählt. Während in und um Horn der Flächenverbrauch einem beinahe ungelenkten Wachstum unterliegen, hat die Stadt Weiz gemeinsam mit 16 anderen Gemeinden einen regionalen Entwicklungsverband ins Leben gerufen, um die Planungs- und Entscheidungskompetenz im Standort-Management auf ein adäquates räumliches Niveau heben zu können.

Als Ergebnisse des Projekts werden Handlungsimpulse für die lokalen/regionalen Entscheidungsträger sowie Bewusstwerdungsprozesse bei den Bürgern über ihre eigene, oft ambivalente Rolle in diesen räumlichen Prozessen erwartet.

(Ende)
Aussender: pts - Presseinformation (A)
Ansprechpartner: M1 - Multimedia
Tel.: 01/523 94 70
E-Mail: m-1@chello.at
|