Gewerbeverein: Jetzt die EU-Erweiterung psychologisch vorbereiten
Euro-Einführung und deutsche Wiedervereinigung zeigen Verbesserungschancen
Wien (pts003/25.10.2002/08:30) Die Ostdeutschen, die nun seit über zehn Jahren Teil der Gesellschaft und Kultur Deutschlands sind, wurden immer wieder als Fremde beschrieben, denen es schwer fällt, die neue Umgebung zu begreifen, in der sie sich nunmehr befinden, sich darin zurechtzufinden und ihr anzupassen. Nur selten wurde die Frage aufgeworfen, warum es ihnen auch nach so vielen Jahren gemeinsamer Geschichte nicht gelungen ist, ihre eigene Sicht und Deutung jener Bundesrepublik, zu der sie doch schon recht lange gehören, in die gemeinsame Gesellschaft einzubringen. Soziologische Studien sollen dies nun aufarbeiten.
Die Vereinigung kam wohl wirklich überraschend - der 1.1.2004 und der damit wahrscheinlich verbundene Beitritt von bis zu zehn Neumitgliedern ist zwar nicht sehr ferne - aber doch noch so weit, um völkerverbindende Maßnahmen zu setzen.
Statt etwa massenhaft EU-Geld in die französischen ultraperipheren Gebiete Guadeloupe, Martinique oder Guayana zu pumpen, möge die Union, die großteils arroganten Alt-EU-Bürger mit ihren kommenden Partnerländern vertraut machen. Dazu wird es ohne psychologische Vorarbeiten nicht gehen. Fairerweise muss angeführt werden - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) - wurde etwa mit INTERREG dazu schon Einiges getan. Allerdings viel zu wenig.
Die EU möge nun rasch aus ihren Exotenprogrammen deutlich Mittel flüssig machen, die an die Alt-EU-Länder fließen, um dort PR- und Werbeagenturen mit völkerverbindenden Aktionen zwischen den künftigen Partnern zu betrauen.
Bei den Alt-EU-Ländern, sind die Bürger über die enormen Potenziale der Partner intensivst zu informieren. Die Bürger der Beitrittskandidaten - überwiegend Reformstaaten - sind mit der EU-Realität vertraut zu machen. Das Erlebnis von zwei politischen Systemen und die Erfahrung, dass man sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen zurechtzukommen vermag, müsste ihnen aber ein ausreichendes Maß an Selbstbewusstsein und Distanz vermitteln, um die EU-Verhältnisse scharf beobachten und mit neuen Ideen versehen zu können.
Und der derzeit notleidenden EU-Werbewirtschaft würden darüberhinaus ein paar Milliarden Euro für ein sinnvolles Info-Projekt auch ganz gut anstehen!
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