Gewerbeverein: Ist Bekanntheitsgrad für Ministeramt Voraussetzung?
Dann ist die Regierungsbildung einfach: Man geht die Popularitätslisten durch!
Wien (pts002/18.11.2002/08:51) Auf die in der Kronen-Zeitung gestellte Leserfrage an Alfred Gusenbauer, was "Herrn Broukal für ein Ministeramt (Wissenschaft & Technik) befähigt", antwortet der SP-Vorsitzende: "Josef Broukal steht für Innovation und Modernität. Als Mr. Modern Times hat er sehr viel geleistet für das Interesse der österreichischen Bevölkerung an Fragen von Wissenschaft und Forschung. Und wir brauchen ein forschungsfreundliches Klima in Österreich. Er wird aufgrund seines Bekanntheitsgrades im Bereich Wissenschaft und Forschung viel für Österreich bewegen können." Soweit der große Vorsitzende.
Im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) stellt man sich die künftige Zusammensetzung einer Ministerliste nach SP-Rezept sehr einfach vor. Man nehme ein Zeitgeist-Journal und reihe nach dessen Ranking und einer allfälligen losen Verbindung zwischen den populären Personen und dem zu besetzenden Ressort. Die nachstehenden Personen mögen nicht beleidigt sein, aber vielleicht geht das dann so:
* Familienministerin Christine Lugner: Populär und hat Familie!
* Bildungsminister Armin Assinger: Moderiert das Millionenspiel und ist populär!
* Finanzminister André Rettberg: Weiß, wie man todsicher mit dem Geld anderer umgeht und war populär!
* Ministerin für Äußeres Jeannine Schiller: Legt viel Wert auf Äußerlichkeiten und ist jeden Abend in den Seitenblicken!
* Verkehrsminister Niki Lauda: Kennt alle Rennstrecken und Flugrouten der Welt und ist populär!
* Wirtschaftsminister Robert F. Hartlauer: Steht fast vor jeder ZiB1 im Werbeblock - ist demnach populär - und führt ein Unternehmen!
Die Liste lässt sich beliebig erweitern, die Personen beliebig austauschen. Mag ein Moderator noch so wissenschaftlich engagiert sein wie Broukal, so hat er ausser bei TV-Aufnahmen ein Forschungslabor noch nie von innen gesehen.
Gusenbauers Befund ist vollkommen richtig: Österreich hat kein forschungsfreundliches Klima. Das ist Resultat einer auf totale Sicherheit und Null-Risiko ausgerichteten Politik, die natürlich auf die Gesellschaft übegriff. Und in den Jahren 1970-2000 war ja wohl eine Partei maßgeblich am Klima beteiligt!
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