Gewerbeverein: Euroland-Inflationsrate ist nicht gerade erfreulich

Trotzdem muss eine Leitzinsen-Senkung von der EZB vorgenommen werden

Wien (pts003/19.11.2002/08:10) Die Preise sind im Euroraum im Oktober endgültigen Zahlen zufolge mit 2,3 Prozent etwas mehr gestiegen als zuvor geschätzt. Die Inflationsrate erreichte damit den höchsten Stand seit April dieses Jahres. Dieser Umstand ist unerfreulich - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Im Hinblick auf die geringe Inflationsrate bei der Wirtschaftslokomotive Deutschland ist eine Leitzinsen-Senkung seitens der EZB trotzdem dringendst geboten!

In Euroland verteuerten sich im Oktober vor allem die Dienstleistungen in Hotels und Gaststätten (plus 4,6 Prozent) sowie Alkohol und Tabak (vier Prozent), berichtete Eurostat. Es machten sich auch die um 2,3 Prozent erhöhten Energiepreise bemerkbar.

Deutschland steht nach Berechnung der EU-Chefstatistiker mit einer Rate von 1,3 Prozent weiterhin mit am besten dar im Euroland. Nur Belgien erreichte ebenfalls dieses niedrige Niveau. Ob derart geringe Inflationsraten nicht mit ein Ausdruck der immer wieder vom ÖGV aufgezeigten Konsumaskese sind und somit Anzeichen einer Deflation, mögen die Wirtschaftsforscher entscheiden.

Sorgen gibt es dagegen in Irland mit plus 4,4 Prozent, Portugal mit 4,1 Prozent und Spanien mit 4,0 Prozent.

In der Europäischen Kommission geht man weiter davon aus, dass die Inflation im kommenden Jahr abklingen wird.

Genau in dieser Situation - die um die Inflation reduzierten und für den Realzins maßgeblichen Echtzinsen sind somit in Deutschland in Euroland die höchsten - muss die EZB handeln und die Euro-Leitzinsen senken.

Alan Greenspan, der vor wenigen Tagen dieses Instrumentarium betätigte und die US-Leitzinsen um 0,5 Prozent senkte, möge als Vorbild der eher ängstlichen EZB-Banker dienen. Die Wirtschaftslokomotive Deutschland muss wieder in Fahrt kommen. Eine ordentliche Regierungspolitik, die derzeit dort wahrlich noch nicht in Sicht ist - unterstützt von einer mutigen Zinsenpolitik der EZB - mögen hier den Kick geben!

Aussender:	Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner:	Dr. Herwig Kainz
Tel.:	01-587-36/3330
E-Mail:	h.kainz@gewerbeverein.at